Tagung im Kreishaus Runder Tisch gegen häusliche Gewalt setzt ein Zeichen

Kreis Wesel · Häusliche Gewalt bleibt leider ein Dauerthema. Im vergangenen Jahr hat die Polizei im kreis 531 Strafanzeigen registriert und 307 Rückkehrverbote in die gemeinsame Wohnung nach häuslicher Gewalt ausgesprochen.

 Das Foto mit „Mut machen“-Plakaten ist Teil einer Kampagne des Hilfetelefons des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.

Das Foto mit „Mut machen“-Plakaten ist Teil einer Kampagne des Hilfetelefons des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben.

Foto: Kreis Wesel

In diesem Jahr sind es bereits 377 Strafanzeigen und 222 Rückkehrverbote. Das berichtete Polizeihauptkommissar Jürgen Lüdtke bei einer Sitzung des Runden Tischn gegen häusliche Gewalt und Gewalt an Kindern im Kreishaus.

Die Tagesordnung der jährlichen Sitzung umfasste viele Themen. Sie reichten von den Auswirkungen der Istanbul-Konvention auf den Kreis Wesel über die Einsatzzahlen der Polizei bis hin zu einer Expertinnenrunde, die sich über das Umgangsrecht in hochstrittigen Trennungsfällen nach häuslicher Gewalt austauschte. Die Istanbul-Konvention (ein Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt) wird im nächsten Jahr noch Thema des Runden Tisches werden. „Wir planen einen Fachtag zur realen Umsetzung der Konvention und ihren Auswirkungen auf die Arbeit der Frauenberatungsstellen und den Frauenhäusern“, kündigte Sabine Kellner vom Verein Frauen helfen Frauen Moers an.

Umso wichtiger ist die Arbeit der Beratungsstellen und Jugendämter, die sich mit den Folgen der Gewalt auseinandersetzen müssen. In einer Expertinnenrunde besprachen eine Familienrichterin, Vertreterinnen der Frauenberatungsstellen und Frauenhäuser im Kreis sowie Vertreterinnen aus Jugendämtern und der Leiter der Erziehungsberatungsstellen einen fiktiven Fall häuslicher Gewalt und seine Auswirkungen auch auf die Kinder des Paares. In der Veranstaltungspause machten die Mitglieder des Runden Tisches ein Foto von sich mit Plakaten, auf denen sie sich gegen Gewalt an Frauen positionieren. Das Foto ist Teil der Kampagne des Hilfetelefons des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Unter dem Hashtag #schweigenbrechen versucht das Hilfetelefon, auf das Thema Gewalt an Frauen hinzuweisen und Hilfemöglichkeiten bei erfahrener Gewalt anzubieten.

(rp)
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