Rheurdt Rheurdter Vereine zeigen sich offen für die Flüchtlinge

Rheurdt · Um Flüchtlingen beim Einleben in Deutschland zu helfen, haben Vereine in Rheurdt bereits erste Schritte getan. Wie Margret Schröders und Jörg Lademann, beide Betreuer der Flüchtlinge vor Ort, mitteilen, haben unter anderem die Sankt-Georgs-Pfadfinder und der TV Rheurdt sich dafür engagiert.

Die Pfadfinder hätten junge Flüchtlinge in ihre Gemeinschaft mitaufgenommen, der Turnverein sie integriert in das Programm für das Mutter-Kind-Turnen. Schröders unterstreicht, wie wichtig neben dem Erlernen der Sprache solche Angebote seien, die den Menschen ermöglichten, am Leben in der Ortschaft teilzuhaben anstatt ausgeschlossen zu bleiben.

Derzeit leben in der Gemeinde Rheurdt 62 Flüchtlinge. Sie kommen aus folgenden Nationen: Türkei, Aserbaidschan, Syrien, Eritrea, Ghana, Algerien, Serbien, Georgien, Iran, Ägypten, Togo, Mazedonien, Albanien, Bangladesch, Pakistan, Indien, Afghanistan, Bosnien-Herzegowina, Kosovo. Bei der Unterbringung müsse man natürlich auch berücksichtigen, dass es Spannungen ethnischer oder religiöser Art zwischen einzelnen Personen geben könne, erklärt Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen. Probleme dieser Art gebe es bei Familien nicht, die Gemeinde hat durch Anmietung von Wohnungen dafür gesorgt, dass die Menschen nicht in einer Ghetto-Situation leben müssen.

Den Flüchtlingshelfern ist bewusst, dass speziell über Einwanderer aus Balkanländern in der Politik derzeit heftig gestritten wird. Margret Schröders rät, keine pauschalen Urteile zu fällen. "Wenn Sie mit den Menschen reden und ihre persönlichen Schicksale kennenlernen, dann sieht die Sache ganz anders aus." Jörg Lademann ergänzt: "Wenn die Menschen hier sind, dann müssen wir uns auch um sie kümmern." Die beiden Betreuer erinnern sich an den Fall eines jungen Flüchtlings, der verzweifelt bis zur Selbstmordgefährdung war. Dank verständnisvoller Hilfe habe er neuen Lebensmut gewonnen und mache nun seine ersten erfolgreichen beruflichen Schritte.

(s-g)
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