Moers Repelener spendet fast 80 Liter Blut

Moers · Fünf bis sechs Liter Blut fließen durch den menschlichen Körper. Etwa das 13-fache hat Dieter Zegelin in seinem Leben für andere gespendet. Am kommenden Wochenende wird er mit weiteren Spendern für sein Engagement geehrt.

 Blutspender Dieter Zegelin in seinem Garten .

Blutspender Dieter Zegelin in seinem Garten .

Foto: Detlef Ilgner

Als Steiger der Zeche Rheinpreußen Fünf musste Dieter Zegelin schon viele Unfälle mit ansehen. Das motivierte ihn zum Blutspenden. Der gebürtige Repelener tat dies bereits 156 Mal - das sind 78 Liter insgesamt. Dafür wird er am Wochenende geehrt, gemeinsam mit anderen Spendern, die 50, 70, 100, 125 und 150 Mal Blut für den Ortsverein Moers vom Deutschen Roten Kreuz gespendet haben.

"78 Liter sind enorm. So eine Menge fließt etwa durch 13 Personen. Diese hohe Anzahl erreichen nicht viele Spender", sagt Sven Rosenkranz vom DRK-Kreisverband Niederrhein. "Der Blutspendedienst West benötigt am Tag etwa 6200 Spender", berichtet er weiter. Der Blutspendedienst West ist zuständig für die Gebiete Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Dieter Zegelin hat 1965 erstmals Blut gespendet. "Damals war ich 19 Jahre alt. Da durfte man nur zweimal im Jahr spenden. Irgendwann dann viermal im Jahr und heute alle 56 Tage", erzählt er. Nach wie vor geht der 68-Jährige regelmäßig beim DRK Blut spenden. Den größten Teil spendet er in Moers. Mit seiner Frau und seinen beiden Kindern wohnt er in Mönchengladbach, er fühlt sich mit Moers aber immer noch verbunden. Die Strecke nach Moers bewältigt er am liebsten mit dem Fahrrad.

An eine Spende in Rheine erinnert er sich besonders: Eine Frau verlor sehr viel Blut bei der Geburt ihres Kindes und eine direkte Blutspende war nötig. Nur ein Vorhang trennte den damals 21-Jährigen vom Bett der Frau. Sein Blut wurde direkt übertragen.

Schummrig wird Dieter Zegelin nie: "Ich fühle mich hinterher sogar eigentlich immer wohl", sagt er. "Früher hatte ich oft Nasenbluten, das ging davon weg. Ich habe keinen Bluthochdruck, ich bin kerngesund."

Einige Dinge haben sich bei der Blutspende im Laufe der Zeit geändert: "Damals stand neben einem immer noch die Helferin. Die musste die Blutkonserve mit der Hand schütteln, damit das Blut nicht gerinnt. Heutzutage passiert das ganz automatisch. Der Blutspendebeutel liegt in einer Schale, die sich bewegt und niemand muss sich mehr darum kümmern", berichtet er.

Das gespendete Blut wird heutzutage bei der Tumortherapie und den Krebspatienten sowie Herz-Kreislauf-Patienten benötigt. "Die Verfahren in der Medizin haben sich deutlich weiterentwickelt. Bei Operationen zum Beispiel verlieren die Patienten nicht mehr so viel Blut. Das Blut kann zentrifugiert werden und kommt direkt wieder in den Patienten zurück", berichtet Sven Rosenkranz.

Die Blutspende für das Deutsche Rote Kreuz wird nicht bezahlt. Dadurch können die gesammelten Blutkonserven relativ kostengünstig an die Krankenhäuser weitergegeben werden. Zusätzliche Kosten können die Krankenhäuser so einsparen.

(RP)
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