Neukirchen-Vluyn Reichlich Müll auf der Halde Norddeutschland

Neukirchen-Vluyn · Die Schneeschmelze brachte es ans Tageslicht: Längst nicht alle Besucher der Halde Norddeutschland gehen pfleglich mit dem neuen Anziehungspunkt für Freizeitsportler und Spaziergänger um.

Im Gegenteil: Wilhelm Matheis, beim Regionalverband Ruhr als Eigentümer der Halde Leiter des Reviers Niederrhein, organisierte gestern eine Aufräumaktion und bescherte damit seinen Mitarbeitern, Forstwirtschaftsmeister Ulrich Gräfer und Forstwirt Sören Berns, reichlich Arbeit: "Wir haben Unmengen Bier- und Cola-Dosen, Flaschen, Papiertaschentücher, Zigarettenkippen und -schachteln sowie Gartenabfälle gefunden", sagten Gräfer und Berns. Sie werden heute wohl noch einen zweiten Tag in Aktion sein.

Die Halde Norddeutschland ist Landschaftsschutzgebiet. Aus einer Halde für Bergematerial von unter Tage wurde eine 56 Meter hohe und 160 Hektar große Oase mit viel Wald und Wild. Wer dort wandert, kann Rehe, Hasen, Falken und Bussarde beobachten. "Leider halten sich nicht alle Besucher der Halde an die Regeln und Hinweisschilder", sagt Revierleiter Matheis. So dürfen zum Beispiel die Wege nicht verlassen werden, und die vor 15 Jahren angelegten Wasserflächen sind absolut tabu. Sie dienen dem Biotop- und Artenschutz. Auch gilt ab dem 1. März ein Rauchverbot für das Haldengebiet.

Benehmen Sie sich wie Zuhause!

Der Appell der Förster an alle Besucher: "Benehmen Sie sich so wie bei Ihnen zuhause im Garten!" Matheis hat festgestellt, dass sich das Verhalten der Haldenbesucher im Laufe der Jahre verändert hat. "Solange die Halde noch unter der Bergaufsicht der Ruhrkohle stand, fand man hier kaum Müll. Das lag wohl daran, dass sehr viele Menschen aus der Region bei der Ruhrkohle arbeiten und sich für die Halde als Teil ihres Arbeitsbereichs mit verantwortlich fühlten."

(RP)
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