Rainer Groß (CDU)

Moers · Politisches Engagement oder gar eine politische Karriere waren ihm nicht in die Wiege gelegt: Rainer Groß, Jahrgang 1961, "getauft mit Birtener Altrheinwasser", trat erst 1996 in die CDU ein. "Vieles lief vor Ort damals nicht vernünftig. Ich wollte nicht nur meckern, sondern mitarbeiten", erinnert er sich an diese Zeit. Wobei er sich durchaus auch mit der Bürgerbewegung FBI beschäftigte. "Doch damals hatte die FBI etwas von ihrem Elan verloren, war auch auf dem Weg zu einer klassischen Partei. Und in der CDU konnte man angesichts der absoluten Mehrheit mehr bewegen", so Groß. Aber auch das C im Namen der Partei, die "christliche Seite", sei am Ende für ihn entscheidend gewesen. Er wurde sachkundiger Bürger, Ratsmitglied, stellvertretender Bürgermeister, Ortsverbandsvorsitzender - nun ist er auch Stadtverbandsvorsitzender und Landtagskandidat. Und das, obwohl er es seiner Partei nicht immer leicht gemacht hat. "Ich kann nicht alles mittragen", sagt er. "Und es steht eine Partei auch gut, wenn die Mitglieder auch eine eigene Meinung haben." Spürbar war das vor allem beim für die Xantener CDU so schwerem Streit wegen McDonalds in der Beek. Rainer Groß sprach sich von Anfang an Anfang gegen das Projekt aus. Ähnlich war es aktuell beim Thema Krematorium in Birten. Dass ihm seine Parteifreunde das verzeihen und trotzdem in wichtige Ämter wählen, liege wohl daran, dass er damit offen umgeht - "niemals hintenrum", so Groß. Das habe er bei seinem Engagement in vielen Vereinen gelernt - unter anderem im Karneval, in der DLRG und aktuell im Förderverein Kloster Mörmter, dessen Vorsitzender er ist - um nur eine Auswahl zu nennen.

Seinen Beruf und seine Berufung fand er bei der Polizei - direkt 1977 nach dem Realschulabschluss. Obwohl: Er hatte sich auch beim Finanzamt beworben. Im Polizeidienst ging er den Weg durch viele Aufgaben und viele Orte, vom klassischen Streifendienst zunächst als Wachtmeister bis zum Fachlehrer für den Nachwuchs. 16 Jahre lang engagierte er sich in der Personalvertretung für seien Kollegen, davon zwölf Jahre als freigestellter Personalrat. Auch dabei ging Rainer Groß seinen eigenen Weg: Zunächst durch die Gewerkschaft ins Amt gekommen, sah er zu viel, was ihm nicht gefiel und sogar ärgerte. Also gründete er eine freie Interessengemeinschaft, die dann bei den Wahlen erfolgreich war. -möw-

Rainer Groß ist 56 Jahre alt +++ geboren in Xanten +++ gelernter Polizist +++ CDU-Mitglied seit 1996.

(RP)
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