Moers Quartett improvisiert mit Rock, Pop und Jazz

Moers · Die vier Künstler Jan Klare, Martin Scholz, Tim Isfort und Patrick Hengst spielten zusammen im Moerser Schloss und experimentierten mit den verschiedensten Instrumenten und Stilarten der Musik.

 Tim Isfort und Jan Klare bei dem eindrucksvollen Auftritt im "Studio" des Schlosstheaters.

Tim Isfort und Jan Klare bei dem eindrucksvollen Auftritt im "Studio" des Schlosstheaters.

Foto: Klaus Dieker

"Zeitgenössischer Jazz trifft Impro trifft Poprock-Indie." Der Titel des am Sonntag angekündigten Jazz-Konzertes der vier Musiker Jan Klare, Martin Scholz, Tim Isfort und Patrick Hengst klang interessant, was wahrscheinlich einer der Gründe war, warum sich trotz des regnerischen Novemberwetters an diesem Abend immerhin gut 40 Besucher im Studio des Moerser Schlosstheaters einfanden. Ein weiterer Grund dürfte aber wohl auch der Name "Tim Isfort" gewesen sein.

Der 1967 in Mannheim geborene und in Moers aufgewachsene Musiker ist vielen Jazz-Fans in der Region nicht nur vom Moerser Jazz-Festival, sondern auch als langjähriger künstlerischer Leiter des Duisburger "Traumzeitfestivals" bekannt. Doch auch der Saxophonist Jan Klare und der Pianist Martin Scholz sind in Moers keine Unbekannten. Alle drei hatten hier schon zahlreiche gemeinsame Auftritte. Der Schlagzeuger Patrick Hengst ergänzte das Trio dagegen zum ersten Mal, ist aber wie die drei anderen ebenfalls ein Vollblutmusiker, so dass die Besucher an diesem Abend zu Recht mit einem tollen musikalischen Erlebnis rechnen durften. Darüber hinaus hatten sich mit dem Flötisten Dietmar Wiesner, der australischen Oboenspielerin Caty Milliken und dem Sänger und derzeitigen Moerser "Improviser in Residence" Michael Schiefel drei weitere erstklassige Jazz-Musiker als Vorgruppe angesagt. Leider mussten die beiden erst Genannten ihre Teilnahme kurzfristig absagen, so dass Jan Klare, Martin Scholz, Tim Isfort und Patrick Hengst das Konzert bis auf einige Stücke mit Michael Schiefel zusammen, an diesem Abend alleine gestalten mussten.

Das sie das konnten, bewiesen sie bereits gleich zum Auftakt mit der gemeinsam vorgetragenen, vehementen Interpretation eines von Jan Klare komponierten Stückes, dessen Hauptpart zwar sein Saxophon bestritt, dabei aber den anderen drei Musikern und ihren Instrumenten dennoch viel Spielraum für eigene Improvisationen ließ. Bei den beiden anschließend gespielten Stücken "Moon is low" und "Apollo Theatre Jump" des amerikanischen Komponisten und Altsaxophonisten Earl Bostic (1913-1965) stellte das Quartett dann eine weitere, etwas ruhigere, aber nicht weniger beeindruckende Seite seines Jazz-Könnens unter Beweis. Im Mittelpunkt des Abends stand jedoch eindeutig die Lust am musikalischen Improvisieren, was die Konzertbesucher am Ende zu Recht mit einem begeisterten Applaus belohnten.

(lang)
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