Moers Prozess um Kapellener Hehlerlager begann

Moers · Schwere Vorwürfe mussten sich gestern zwei Männer aus Mülheim vor der auswärtigen Strafkammer des Landgerichts Kleve in Moers anhören. Die beiden sollen für eine bundesweit tätige Diebes- und Hehlerbande unter anderem Lastwagen und teure Autos gestohlen haben.

 Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Autoherstellern gestärkt.

Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Autoherstellern gestärkt.

Foto: ddp, ddp

Im Sommer 2003 hatte die Polizei bei einer Razzia in der vom 33-jährigen Angeklagten betriebenen Gewerbehalle in Kapellen einen großen Fund gemacht: Beute aus Wuppertal, Essen, Düsseldorf, Mülheim und Moers hatte dort kurzfristig eine neue Bleibe gefunden.

Zusammen mit dem 45-jährigen Mitangeklagten soll er im Dezember 2002 in Düsseldorf einen Transporter mit acht Autos gestohlen haben. Anfang 2003 war es eine ganze LKW-Ladung voller Toilettenpapier und einige Monate später eine weitere Ladung mit H-Milch, so der Verdacht der Staatsanwaltschaft. Zu Lasten des mutmaßlichen Diebesduos soll auch der Diebstahl von 1000 Autoreifen gehen. Der 33-jährige muss sich außerdem wegen gewerbsmäßiger Hehlerei verantworten. Er soll drei gestohlene Wagen im Wert von insgesamt über 50 000 Euro verkauft haben. Die Angeklagten sind zur Zeit nicht in Untersuchungshaft. Der Bruder des 33-Jährigen dagegen verbüßt zur Zeit eine neunjährige Freiheitsstrafe. Ihm konnte unter anderem nachgewiesen werden, dass er die Lagerhalle in Moers-Kapellen angemietet hatte.

Sehr weit kam das Verfahren gegen die beiden Mülheimer gestern allerdings noch nicht. Schon nach Verlesung der Anklageschrift sprach einer der Verteidiger eine Besetzungsrüge aus. Der Grund: Die Kammer habe nicht — wie es Pflicht sei — vorab mitgeteilt, welche Richter und Schöffen an der Verhandlung teilnehmen werden. Das sei sein gutes Recht, erklärte der Staatsanwalt. Die Verhandlung wird am kommenden Montag fortgesetzt.

(RP)
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