Verbindung zu Fällen in Bergisch Gladbach Missbrauchsprozess gegen Soldaten startet in Moers

Moers/Kamp-Lintfort/Wesel · Der 26 Jahre alte Soldaten aus Wesel hatte bis Juni 2019 gemeinsam mit seiner Familie in einer Wohnung in Kamp-Lintfort gelebt.

 Verhandelt wird vor der Auswärtigen Kammer des Landgerichts in Moers.

Verhandelt wird vor der Auswärtigen Kammer des Landgerichts in Moers.

Foto: Ja/Norbert Prümen (nop)

Am 12. Mai startet in Moers der Prozess gegen einen 26 Jahre alten Soldaten aus Wesel. Der Angeklagte hatte bis Juni 2019 gemeinsam mit seiner Ehefrau, seinem Stiefsohn und seiner leiblichen Tochter in einer Wohnung in Kamp-Lintfort gelebt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm mehrfachen, zum Teil schweren sexuellen Missbrauch von Kindern vor. Der Fall steht im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen in Bergisch Gladbach.

Konkret wird dem Angeklagten, der sich in Untersuchungshaft befindet, in 33 Fällen sexueller Missbrauch von Kindern zur Last gelegt, davon in 15 Fällen in Form eines schweren Missbrauchs. Laut Staatsanwaltschaft ereigneten sich die Taten in der Zeit von Mai 2018 bis 3. Oktober 2019. Der 26-Jährige soll sich sowohl an seinem Stiefsohn, geboren im Dezember 2013, als auch an seiner leiblichen Tochter, geboren im Mai 2016, vergriffen haben.

Die Anklagebehörde geht zudem davon aus, dass der Soldat zwei der 33 Taten gemeinsam mit einem anderweitig Verfolgten begangen hat. Die beiden Männer sollen sich über das Internet kennengelernt haben, Opfer in diesen beiden Fällen waren laut Mitteilung der Staatsanwaltschaft zum einen die im April 2017 geborene Tochter des Mittäters, zum anderen eine im Januar 2012 geborene Nichte des Soldaten. Die Übergriffe sollen sich dabei überwiegend am Wochenende ereignet haben, wenn die Ehefrau des 26-Jährigen berufsbedingt nicht zu Hause war.

Darüber hinaus soll der Soldat in drei Fällen kinderpornografische Schriften, die ein tatsächliches Geschehen wiedergeben, hergestellt haben und sich in einem weiteren Fall mit einem anderen dazu verabredet haben, ein Verbrechen, nämlich einen schweren sexuellen Missbrauch von Kindern, zu begehen. Der Mann aus Kamp-Lintfort hatte sich im Juni vergangenen Jahres selbst angezeigt.

Die Auswärtige Kammer des Landgerichts Kleve hat bislang vier Verhandlungstage angesetzt: 12. Mai, 9 Uhr; 13. Mai, 11 Uhr; 19. Mai, 9.30 Uhr; 26. Mai, 9.30 Uhr – jeweils im Saal 106, Haagstraße 7.

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