Moers Prostituierte wegen Erpressung vor Gericht

Eine ehemalige Prostituierte muss sich wegen räuberischer Erpressung, gefährlicher Körperverletzung und Nötigung vor der auswärtigen großen Strafkammer in Moers verantworten.

 Vor Gericht muss sich eine 24 Jahre alte Prostituierte verantworten.

Vor Gericht muss sich eine 24 Jahre alte Prostituierte verantworten.

Foto: dpa, ebe axs lof axs

Im Oktober vergangenen Jahres soll sie mit mehreren Männern ihren Exfreund in eine Falle gelockt haben. Er wurde brutal zusammengeschlagen und mit einer Waffe bedroht. Als er schwer verletzt und bewusstlos am Boden lag, waren die Täter geflohen.
Laut Anklage wollte man ihn unter Druck setzen und ihm das Handy abnehmen. Die Kamp-Lintforterin befürchtete, das der Exfreund kompromittierende Bilder, die er auf dem Handy hatte, an ihre Mutter weiterleite.
Die 24-Jährige bestritt, die Tat in Auftrag gegeben zu haben. Zuvor habe sie gar nicht gewusst, dass ihre beiden Mitangeklagten und schon zwei weitere verurteilte Männer Gewalt anwenden würden. Auch dass sie eine Waffe hatten, habe sie nicht geahnt. Drei der Täter kenne sie nicht einmal. Sie sei mit dem Opfer einige Monate lang liiert gewesen, schilderte die 24-Jährige. Er habe von ihrer Tätigkeit als Prostituierte gewusst und sich auch von ihr finanzieren lassen, gab sie an.
Als sie die Beziehung beendete, habe er gedroht, ihrer Mutter von ihrer Tätigkeit zu berichten. Nachdem er den Plan umsetzte, habe ein Bekannter, der 47-jährige Mitangeklagte, ihr Hilfe angeboten. Am Tatabend traf sie sich mit dem späteren Opfer.
Auf dem abgelegenen Waldweg in der Nähe des Fersehturms habe sie nur mit ihm reden wollen. Der 47-Jährige sollte dort hinzukommen und an dem Gespräch teilnehmen. Als die beiden ankamen, sei allerdings plötzlich der Exfreund aus dem Auto gezerrt und mit einer Waffe bedroht und von mehreren Männern geschlagen worden. Darüber sei sie so schockiert gewesen, dass sie schließlich mit den Männern flüchtete und das Opfer bewusstlos zurückließ, anstatt Hilfe zu holen.
Zwei weitere an dem Fall beteiligte Täter waren bereits vor mehreren Monaten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

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