Projekt in der Corona-Krise „Moerser Auto-Kino war ein Erfolg“

Moers · In nur zehn Tagen wurde das Projekt Anfang Mai geplant und umgesetzt. Am Sonntag gibt es die letzte Vorstellung auf dem Parkplatz am Sportpark in Rheinkamp. Veranstalter und Sponsoren sind zufrieden. Rund 5000 Besucher kamen.

 Autokino auf dem Parkplatz am Sportzentrum Rheinkamp.

Autokino auf dem Parkplatz am Sportzentrum Rheinkamp.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

30 Spieltage, 41 Vorstellungen, an die 2000 verkaufte Tickets und rund 5000 Besucher: Das ist die voraussichtliche Bilanz, die Michael Birr am Sonntag, wenn auf dem Parkplatz am Sportpark Rheinkamp der letzte Film („Bad Boys For Life“) über die Leinwand geflimmert ist, vorlegen wird. Aus Sicht des Stadtmarketingchefs lassen sich die Zahlen auch so zusammenfassen: Das aus der Not der Corona-Krise heraus geborene Spontan-Projekt „Moerser Autokino“ war ein Erfolg.

Seit dem 9. Mai und bis zum 7. Juni gibt es Filme – aktuelle Blockbuster, Klassiker und Familientaugliches – auf einer 50 Quadratmeter großen, hochauflösenden LED-Wand unter freiem Himmel zu sehen. Montags bis freitags beginnen die Vorstellungen um 19.30 Uhr. Samstags und sonntags gibt es um 15.30 Uhr ein Familienfilmangebot. Tickets pro Auto können ausschließlich übers Internet erworben werden (www.enni-autokino.de), beim Einlass werden die ausgedruckten Karten kontaktlos durch die Autoscheibe gescannt. Getränke und Snacks gibt es in der Enni Park Lounge. „Für die Organisation, die Filmauswahl, vor allem aber auch für unser Team vor Ort, das für einen reibungslosen Ablauf gesorgt und bei kleineren technischen Problemen schnell geholfen hat, haben wir viel Lob bekommen“, sagt Birr. „Darauf sind wir schon stolz.“

In nur zehn Tagen wurde das Projekt geplant und umgesetzt. Ein Aufführungsort und die Technik mussten organisiert, Genehmigungen eingeholt werden. Eine eigene UKW-Radiolizenz war nötig, um einen Empfang des Tonsignals übers Autoradio zu ermöglichen. Und auch die Filme waren ohne entsprechende Lizenzen nicht zu haben. Deshalb wurde das Moerser Atlantic-Kino als Kooperationspartner dazu geholt.

Für Birr war das Autokino ein „echter Herzenswunsch“. „Wegen der Corona-Schutzbestimmungen waren ja viele Dinge nicht möglich“, sagt er. „Autokino zählte zu den wenigen Ausnahmen. Mit den zunehmenden Lockerungen ändert sich das jetzt.“ Deshalb ist nun zunächst einmal Schluss, Moers Marketing beendet das Projekt und widmet sich wieder neuen Themen. „Ob wir das Format in Zukunft noch einmal aufleben lassen werden, lassen wir zunächst einmal offen“, sagt Birr. „Wir hoffen jetzt, dass bewährte Formate und auch die großen Volksfeste nach dem 31. August unter Auflagen vielleicht doch noch möglich werden.“ Auch ein Sommer-Trödelmarkt sei geplant.

„Das Enni-Autokino war das gemeinsame Erlebnis, das Menschen in Zeiten der Kontaktsperre gesucht haben“, betont auch Stefan Krämer, Vorstandsvorsitzender der Enni-Unternehmensgruppe, die – neben der Sparkasse am Niederrhein, dem Autohaus BMW Fett & Wirtz und der Alm Tor GmbH – Hauptsponsor des auch finanziell aufwändigen Großprojekts war. „Jetzt wo Kinos öffnen, das Angebot für Menschen allgemein wieder größer wird und zudem die Hitze gegen Autokinos spricht, ist der richtige Zeitpunkt danke zu sagen – an die 5000 Kinofreunde für deren Zuspruch und die Moers Marketing, die für Moers engagiert ein tolles Event auf die Beine gestellt hat. Das haben wir gerne unterstützt.“

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