Podiumsdiskussion der Sparkasse in Moers „Wir haben ein Recht auf eine klimaneutrale Zukunft“

Moers · Im Rahmen der Universitätswochen, die in diesem Jahr zum inzwischen 34. Mal von der Sparkasse am Niederrhein gemeinsam mit der Universität Duisburg/Essen auf die Beine gestellt wurden, wurde kontrovers diskutiert.

 Das Podium, von links nach rechts: Dieter Bathen, Christiane Lübke, Kai Gerhard Steinbrich, Theresia Crone und Jörg Zimmer.

Das Podium, von links nach rechts: Dieter Bathen, Christiane Lübke, Kai Gerhard Steinbrich, Theresia Crone und Jörg Zimmer.

Foto: Norbert Prümen

„Der Klimawandel – Was können wir tun?“ Eine Frage, die zurzeit nicht nur auf dem Klima-Gipfel in Glasgow hoch aktuell verhandelt wird. Sie war auch Thema der Universitätswochen, die in diesem Jahr zum inzwischen 34. Mal von der Sparkasse am Niederrhein gemeinsam mit der Universität Duisburg/Essen auf die Beine gestellt wurden.

Bei einer Podiumsdiskussion sprachen Professor Dieter Bathen vom Institut für Energie- und Umwelttechnik, Theresia Crone für die Jugendumweltbewegung „Fridays for Future“, die Soziologin Christiane Lübke und Enni-Vorstand Kai Gerhard Steinbrich über die Möglichkeiten zukünftiger Energieversorgung.

Dabei waren sich alle Beteiligten, wenn auch mit unterschiedlicher Intensität, in einem Punkt einig, nämlich, dass auf diesem Gebiet sehr bald und dringend vor allem politische, aber auch private Entscheidungen notwendig sind. „Ich weiß, dass es sowohl in der Politik als auch im persönlichen Umfeld schwierig ist, unsere Klimaschutzvorstellungen durchzusetzen. Aber wir haben als nächste Generation ein Recht auf eine klimaneutrale Zukunft“, forderte Theresia Crone.

Dagegen setzte Soziologin Lübke: „Die Deutschen sind sehr umweltbewusst und auch bereit, etwas für die Umwelt zu tun, haben entsprechende Umfragen ergeben. Wir wollen zwar gerne, schaffen es aber nicht immer. Die Tatsache, dass sie ihr Verhalten ändern müssen, macht vielen Leuten Angst. Darauf muss man eingehen. Nur so kann Veränderung gelingen.“

Professor Bathen sah die ganze Sache eher aus der technischen Perspektive:  „Nachdem man beschlossen hat, aus Kohle und Kernkraft auszusteigen, braucht es zum Ausgleich der dadurch entstehenden Schwankungen erst einmal eine Reihe von teuren Netzstabilisierungsmaßnahmen. Für diese komplexen Probleme hat keiner zurzeit eine wirkliche Lösung“, argumentierte er.

Das sah Steinbrich jedoch nicht ganz so und verwies dabei auf die in den letzten zehn Jahren von der Enni verwirklichten alternativen Energiegewinnungsmaßnahmen, wie den Bau von Wind- und die private Förderung von Photovoltaikanlagen, sowie die Beratung von Hausbesitzern bei der Anschaffung neuer Heizungen. „Ja, wir brauchen verschiedene Techniken. Man muss dem Otto-Normalverbraucher da einfach mehr zutrauen, was die Einschätzung unserer augenblicklichen Situation angeht“, stimmte Theresia Crone ihm zu und erhielt dafür spontanen Applaus aus dem Publikums.

An den inzwischen schon traditionellen  Moerser „Universitätswochen“ der Sparkasse am Niederrhein und der Universität Duisburg/Essen beteiligt sich seit mehreren Jahren unter dem Titel „Ingenieur-Akademie“ auch die Moerser Hermann-Runge-Gesamtschule mit verschiedenen energiespezifischen Unterrichtsprojekten. Die diesjährige Frage „Der Klimawandel – Was können wir tun?“ wird wegen seiner Bedeutung 2022 noch einmal Thema der Moerser Universitätswochen sein.

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