Moers Pilze sammeln rund um Moers

Moers · In den Wäldern ind die Pilzesammler jetzt wieder unterwegs, die mit Körben und Messern auf der Suche nach kulinarischen Köstlichkeiten durch das Unterholz streifen. Doch was genau sammeln die da eigentlich? Kann das jeder? Was machen die damit?

 Die Bezeichnung Steinpilz rührt daher, dass das Fleisch härter ist als das der meisten anderen Pilze.

Die Bezeichnung Steinpilz rührt daher, dass das Fleisch härter ist als das der meisten anderen Pilze.

Foto: Fischer, Armin

Der Lauersforter Wald, das größte zusammenhängende Waldgebiet in Moers, zieht zahlreiche Naturfreunde an. Und in diesen Tagen kann man unter ihnen viele mit einem Sammelkörbchen bemerken. In den Wäldern in und um Moers sind Speisepilzsorten wie etwa der Parasol, Hallimasch, Steinpilz, Champignon oder der violette Rötelritterling zu finden, verrät Peter Baumann, Lebensmittelchemiker und Pilzsachverständiger bei der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM). Meist stehen die Exemplare an eher lichten Stellen. Geübte Nasen könnten sogar in der Waldluft riechen, ob wieder Pilzsaison sei.

"Wer unbedingt Pilze sammeln möchte, der sollte in jedem Fall darauf achten, dass er den Wald nicht beschädigt", mahnt Baumann. Konkret auf den Pilz bezogen heißt das, den Fruchtkörper immer vorsichtig herauszudrehen und nicht abzuschneiden, da so eine offene Wunde entstehe und Ungeziefer ins Mycel eindringen könne. "Es kann sein, dass an dieser Stelle im folgenden Jahr keine Pilze mehr wachsen", erklärt er.

Übrigens rät er vom Sammeln der beliebten Champignons ab: "Die sind in der Natur oft mit Schwermetallen belastet und ohnehin meist von schlechterer Qualität als die im Supermarkt." Und nicht zu vernachlässigen sei besonders hier die Verwechselungsgefahr mit dem tödlich giftigen weißen Knollenblätterpilz.

Anfängern gibt der Pilz-Kenner den Ratschlag, sich beim Sammeln zunächst auf Röhrlinge, wie etwa Steinpilze, Maronenröhrlinge oder Birkenpilze zu beschränken. Erkennbar seien die Röhrlinge an dem Schwamm auf der Unterseite ihres Schirms. "Eine Verwechselungsgefahr mit anderen Sorten besteht bei denen zwar auch, aber darunter gibt es kein tödlich giftigen Pilze", man könne bei einer Verwechslung also "nur" krank werden, sagt der Experte. "Für Einsteiger ist es in jedem Fall ratsam, erstmal mit Pilzkennern gemeinsam zum Sammeln zu gehen oder auch einen Kurs zu belegen." Außerdem würde Baumann immer ein Pilzbestimmungsbuch mit in den Wald nehmen.

Problematisch sieht Katharina Lohmann von "Wald & Holz NRW" das Pilzesammeln als Volkssport. "In Moers haben wir recht wenig Wald. Gerade mal sieben Prozent der Gesamtfläche", klärt sie auf. "Und dabei haben wir dreimal so viele Einwohner wie der Landesdurchschnitt."

Solange die Sammler auf den ausgewiesenen Wegen blieben, wäre es für die Waldtiere kein Problem. "Gerade jetzt im Herbst ziehen sich besonders viele Tiere, wie etwa die Feldrehe, in die Wälder zurück, um vor dem Winter bei verringerten Nahrungsangebot zur Ruhe zu kommen."

(cobr)
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