Kamp-Lintfort "Pfarrer zu sein, das ist ein toller Beruf"

Kamp-Lintfort · Martin Keßler folgt als Vertretung für Gerhard Biermann, allerdings nur mit einer halben Stelle und für begrenzte Zeit.

 Martin Kessler wird als Pfarrer auf einer halben Stelle die Arbeit von Gerhard Biermann fortführen, bis ein dauerhafter Nachfolger gefunden ist.

Martin Kessler wird als Pfarrer auf einer halben Stelle die Arbeit von Gerhard Biermann fortführen, bis ein dauerhafter Nachfolger gefunden ist.

Foto: Klaus Dieker

Martin Keßler, der neue Pfarrer im Lutherhaus, zieht eine positive Bilanz seiner ersten 100 Tage. "Ich wurde hier gut aufgenommen", sagt der 30-jährige Moerser. "Ich arbeite gerne hier."

Anfang August begann der evangelische Pfarrer im Lutherhaus, nachdem Pfarrer Gerhard Biermann in den Vorruhestand gegangen und mit seiner Familie in den Hunsrück gezogen war. Anders als sein Vorgänger hat er allerdings keine volle Stelle, sondern nur eine halbe. Mit der anderen Hälfte ist er Pfarrer in Asberg.

Außerdem ist Kesslers Zeit in Kamp-Lintfort begrenzt. Denn er ist nur ein Vertreter, der die offene Stelle des "Koloniepfarrers" besetzt, wie sie von seinem Vorgänger bezeichnet wurde. "Ich bleibe so lange, bis diese Pfarrstelle wieder besetzt ist", sagt Keßler.

Da noch nicht klar ist, ob diese als halbe oder volle ausgeschrieben wird, und das Bewerbungsverfahren einige Monate dauern wird, rechnet er damit, bis zum Sommer 2014 im Lutherhaus bleiben zu können. "Ich kann mich übrigens nicht auf die Stelle bewerben, da ich erst eine Pfarrstelle übernehmen kann, wenn Anfang 2015 meine Probezeit ausgelaufen ist."

Schließlich ist Keßler ein junger Theologe. Erst Anfang 2013 fing er im Kirchenkreis Moers an, nachdem er sein Theologiestudium in Bonn und Münster und sein anschließendes Vikariat in Düsseldorf beendet hatte. Den Wunsch, Theologie zu studieren, hatte er schon nach seiner Konfirmandenzeit gehabt, als er in der Jugendarbeit seiner Heimatgemeinde in Mönchengladbach-Rheydt aktiv war.

Kessler liebt seine Tätigkeit. "Pfarrer ist ein toller Beruf", unterstreicht er. "Der Beruf ist vielfältig und abwechslungsreich. Zum Beispiel gibt es Tage, an denen ich sowohl eine Beerdigung als auch ein Taufgespräch habe, einen Gemeindekreis begleite und an einer Gremiensitzung teilnehme. Ich liebe es, Menschen, in verschiedenen Lebenssituationen zu begleiten." Sich selbst sieht der verheiratete Gottesmann als Teamspieler: "Ich unterstütze das Lintforter Pfarrteam. Dafür bin ich hier."

Der Vorgänger Gerhard Biermann hatte sich unter anderem als Vertreter der Integration und Freundschaft mit anderen Konfessionen und Religionen profiliert. So arbeitete er im Theologenkreis mit, in dem sich christliche Pfarrer und muslimische Hodschas regelmäßig treffen. Er öffnete das Lutherhaus für Musik und Kunst, lud zu musikalischen Matineen oder zu Kabarett. Ferner setzte er sich für die Eine-Welt-Idee ein, zum Beispiel mit Ständen auf dem Nikolausmarkt. Außerdem war er beratendes Mitglied im Schulausschuss.

(got)
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