Moers Ein Amerikaner im Kirchenkreis Moers

Moers · Brad Brookins von der United Church of Christ sah sich unter anderem das Regenbogenhaus der Diakonie an.

 Pfarrer Brad Brookins (kariertes Hemd) aus den USA und der Horstgener Pfarrer Jürgen Kunellis (rechts) im Gespräch mit Ali Babursah und Felicitas Hagemeier vom Regenbogenhaus.

Pfarrer Brad Brookins (kariertes Hemd) aus den USA und der Horstgener Pfarrer Jürgen Kunellis (rechts) im Gespräch mit Ali Babursah und Felicitas Hagemeier vom Regenbogenhaus.

Foto: Regenbogenhaus

(RP) Was tun die Niederrheiner konkret für Gerechtigkeit und Frieden? So könnte die Frage lauten, die sich Brad Brookins, Pfarrer der US-Amerikanischen United Church of Christ (UCC) bei einem Besuch des Kirchenkreises Moers stellte. Antworten bekam er zum Beispiel beim Besuch des Regenbogenhauses in Rheinhausen. Die Grafschafter Diakonie, das Diakonische Werk im Kirchenkreis Moers, hat dort ein wichtiges Zentrum aufgebaut. Der Jugendmigrationsdienst etwa fördert und berät Jugendliche hinsichtlich Schule und Ausbildung, unter anderem mit einer Lernförderung. Auch Eltern der Jugendlichen, die nicht wissen, wie sie mit ihren Kindern richtig umgehen sollen, können sich beraten lassen.

Die „Familienhilfe sofort vor Ort“ unterstützt Familien bei allen ihren Fragen zu Erziehung. Ehrenamtliche finden Räume, Anleitung, Infos und Koordination, wenn sie Flüchtlinge unterstützen möchten, sei es beim Spracherwerb, sei es bei Behörden- oder Arztgängen, die den neu in Deutschland angekommenen Menschen noch schwer fallen. Kinder, die auf einen Platz in der Schule warten, lernen im Projekt „Deutsch und mehr“ nicht nur die Sprache, sondern auch die ihnen noch fremde Kultur kennen. Dieses Projekt wurde jetzt vom Bündnis für Toleranz und Demokratie ausgezeichnet. In der „Schmuckgruppe“ designen Frauen nicht nur mit viel Spaß und Geschick Armbänder, Ringe und Halsketten und entwickeln dabei großes Selbstbewusstsein. Die Schulsozialarbeiter bieten Kindern, die in den Ferien zu Hause bleiben, eine schöne Ferienwoche.

„Wir haben jede Menge Know-how, wir können zum Beispiel in sozialen und pädagogischen Fragen beraten, kennen Ansprechpartner bei juristischen Themen, unterstützen Kinder, Jugendliche, Familien und auch Senioren dabei, innerhalb schwieriger Bedingungen einen guten individuellen Weg zu finden. Kurz, wir können gut helfen. Und wir sind eng vernetzt mit anderen Organisationen und städtischen Einrichtungen“, erzählt Felicitas Hagemeier, Leiterin der Diakoniedienststellen im Duisburger Westen dem amerikanischen Besucher. „Wir bekommen viele positive Rückmeldungen. Und manche, die hier gute Erfahrungen gemacht haben, arbeiten jetzt selbst bei uns ehrenamtlich mit. Sie wollen etwas von dem, was sie bekommen haben, zurückgeben und solidarisch sein.“

Brookins war beeindruckt. „Die zu fördern, die sonst keine Chancen haben, dient nachhaltig der Gerechtigkeit, ohne die es keinen Frieden geben kann. Es gibt leider viel zu tun. Ihr macht das Richtige.“ Brookins war am Niederrhein, um der Synode de Kirchenkreises Moers beizuwohnen. Der Kirchenkreis ist seit mehr als 30 Jahren mit der United Church of Christ verbunden. Die UCC engagiert sich für Frieden und Gerechtigkeit und spart dabei nicht mit Kritik an der US-amerikanischen Politik.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort