Moers Pestizidverbot: Ehrenamtliche Sorgen sich um das Rosarium

Moers · Anne-Rose Fusenig sorgt sich um die Zukunft des Rosariums. Seit mehr als fünf Jahren pflegt sie zusammen mit einem ehrenamtlichen Team den Rosengarten hinter dem Moerser Schloss.

"Wir schneiden die verblühten Rosen, zupfen das Unkraut, stechen den Löwenzahn und vieles mehr", berichtet die Stadtführerin über das ehrenamtliche Engagement. Der Antrag des Bündnisses für Moers, auf chemische Pestizide in der Stadt zu verzichten, sowie die Aussage der Enni, dass das Rosarium ohne den Einsatz chemischer Mittel sich in der jetzigen Form nicht halten lassen werde, hat sie aufschrecken lassen.

"Zweifellos ist das Weglassen von Chemie in Gärten, Parks und am Straßenrand eine sinnvolle Maßnahme gegen das Artensterben", sagen Anne-Rose Fusenig und ihre Mitstreiterinnen. "Wenn einer Anlage wie das Rosarium im Schlosspark aber tatsächlich das Aus drohen würde, sollte man über Ausnahmen wie dem Einsatz von bienenfreundlichen Pestiziden in einem eng begrenzten Rahmen nachdenken", fordern sie. Im Gegensatz zu privaten Gärten habe im Rosarium eine breite Öffentlichkeit Zugang. "Viele Moerser und auswärtige Besucher erfreuen sich an der Rosenpracht", sagen sie. Gleichzeitig sei der Garten ein Erholungsraum und Treffpunkt vieler Menschen.

Wie berichtet wollen SPD, Grüne und Grafschafter chemische Pflanzenschutzmittel möglichst komplett aus der Stadt verbannen. Die Stadt soll sich der Initiative "Pestizidfreie Kommune" anschließen, so der Antrag der Bündnis-Fraktionen. So wollen sie Menschen vor gefährlichen Substanzen schützen und dem Insekten- und Bienensterben Einhalt bieten. Anne-Rose Fusenig und ihre Mitstreiterinnen Gabriele Scheffler-Hummell und Heidrun Heckhausen hoffen jetzt darauf, dass die Stadt zusammen mit der Enni nach Lösungen suchen, die den Erhalt des Rosariums ermöglicht. Ein umfängliches Pestizid-Verbot würde, so die engagierten Damen, ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit in Frage stellen. Für diese seien viel mehr Helfer nötig.

(RP)
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