Moers Penguin's Days: Ein Programm für alle

Moers · Die 22. Auflage des Kinder- und Jugendtheaterfestivals befasst sich vom 16. bis zum 29. Juni mit dem Thema Inklusion.

Fußball oder Theater? Keine Sorge: Die Penguin's Days werden in diesem Sommer nicht mit der WM in Brasilien in Konkurrenz treten. Immer wenn die deutsche Elf nicht spielt, können Kinder und Jugendliche getrost Theater gucken. Eröffnet wird das Kinder- und Jugendtheaterfestival am 16. Juni passend zur WM mit einer Geschichte über Ballverliebtheit, Freundschaft und das Zaudern des Torwarts beim Elfmeter. Es spielt das Theater "Flunker Produktionen" für Kinder ab sechs Jahren mit drei Bällen und 16 Puppen das Stück "Vollpfosten". Darin geht es aber nicht nur um das Thema Fußball, sondern auch um die wesentliche Frage, wie man mit behinderten Menschen umgeht.

Die Penguin's Days sind auch in diesem Jahr thematisch an das aktuelle Spielzeitmotto des Schlosstheaters angelehnt. Es geht inhaltlich um die Inklusion. Die Frage, wie das gemeinsame Lernen und Leben von Menschen mit und ohne Behinderung gestaltet werden kann, bewegt nicht nur die Politik, sondern auch die Schulen: Das Kinder- und Jugendtheaterfestival verzeichnete bereits in den ersten Februar-Tagen mehr als 1000 Buchungen. Das Programm hat allen Altersgruppen etwas zu bieten. Das Figurentheater "Eigentlich" aus Frankfurt spielt für Kinder ab vier Jahren "Die sieben Geißlein und der Wolf". Experimentelles bringt das Helios Theater aus Hamm mit dem Stück "Hinter den Spiegeln" in der Halle am Solimare auf die Bühne. Drei Künstler haben für das Theater eine bespielbare Installation geschaffen. "Es dürfte für die Kinder eine besondere Theatererfahrung werden", sagt Theaterpädagogin Anne Tenhaef, die mit ihrem Kollegen Holger Runge für das Programm verantwortlich zeichnet.

Neben der Inklusion ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte ein Schwerpunkt. Zwei Inszenierungen befassen sich mit dem Nationalsozialismus: Das Theaterhaus Ensemble zeigt das Stück "Anne und Zef". Darin geht es um eine ungewöhnliche Begegnung im Jenseits. Anne, mit Nachnamen Frank, trifft dort auf Zef aus Albanien. Die Inszenierung "Ännes letzte Reise" des Theaters Mini-Art aus Bedburg-Hau beschäftigt sich mit dem Thema Euthanasie im Nationalsozialismus. Auch der Erste Weltkrieg, der sich 2014 zum 100. Mal jährt, wird mit der Inszenierung "Im Westen nichts Neues" nach dem Roman von Erich Maria Remarque thematisiert.

Das Junge StM spielt Shakespeares "Sommernachtstraum" Open Air im Innenhof des Alten Neuen Rathauses. Erstmals gibt es bei den Penguin's Days ein Theaterstück, das umsonst und draußen aufgeführt wird: Das Theater Tiefflieger aus Berlin ist zum Abschluss des Festivals am 29. Juni mit "Die gnadenlose Clownshow" zu Gast. Am Nachmittag findet am Schloss ein Familientag statt, an dem sich Museum, Bibliothek, Bollwerk und Musikschule beteiligen. Partner des Festivals ist seit 22 Jahren die Sparkasse am Niederrhein.

Info Programm im Schlosstheater und unter www. schlosstheater-moers.de; Karten unter 02841 8834112.

(RP)
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