Moers Pasta mit Soße per Chipkarte

Moers · In der Mensa des Gymnasiums in den Filder Benden bezahlen die Schüler ihr Mittagessen jetzt bargeldlos. Dabei müssen sie sich bereits in der Vorwoche dafür entscheiden, was und ob sie überhaupt essen wollen.

Hühnchen mit Reis und Paprikasoße oder Pasta mit Thunfischsoße. Dazu einen Salat und Nachtisch. Das gab es am Mittwoch in der Mensa des Gymnasiums Filder Benden. Doch spontan für ein Gericht ihrer Wahl entscheiden können die Schüler sich hier nicht. Spätestens am vorhergehenden Freitag müssen sie sich entscheiden, was und ob sie überhaupt die Woche über essen wollen.

Vorbestellt und abgerechnet wird mittels einer Sparkassen-Kundenkarte. Das Bezahlen per Bargeld und ein spontanes Mittagessen werden so unmöglich. "Die Sparkasse am Niederrhein sponsert die technische Ausrüstung", erklärte Vorstandsvorsitzender Giovanni Malaponti. Die Essenskarte muss zunächst mit einem Guthaben aufgeladen werden, dann können die Jugendlichen oder ihre Eltern per Internet die Mahlzeiten vorbestellen. Alle Daten werden auf dem Zentralrechner des Kommunalen Rechenzentrums gespeichert.

Genaue Kalkulation

"Der Vorteil für die Eltern ist, dass die Kinder das Geld wirklich nur zweckgebunden ausgeben können und sich nicht eine Pizza oder Süßigkeiten dafür kaufen können. So ist sichergestellt, dass sie sich gesund ernähren", sagte Lehrerin Claudia Bienemann, die das Mensa-Projekt leitet. Auch für den SCI, der als Caterer für das Schulessen sorgt, bietet das neue System Vorteile.

"Wir können so genauer kalkulieren, was wir an Lebensmitteln pro Tag benötigen. Dadurch bleibt nicht so viel übrig, was sonst hinterher weggeworfen werden müsste", erläuterte SCI-Geschäftsführer Karl-Heinz Theußen. Durch das bedarfsgerechte Kochen sei es außerdem möglich, die Gerichte zu relativ geringen Preisen anzubieten. Die Schüler zahlen für ein komplettes Mittagessen 3,50 Euro. Rund 100 der 1150 Schüler am Filder Benden nutzen die Mensa täglich.

Dazu habe man die Unterrichtszeiten komplett neu konzeptioniert, sagte Bienemann. So habe man nach der sechsten Stunde eine Stunde Mittagspause neu eingeführt, damit genug Zeit für die Schüler zum Essen bleibt. Erst danach beginne der Nachmittagsunterricht, der bei allen Schülern ein bis zwei Mal wöchentlich auf dem Stundenplan steht. Um das Mensaangebot noch zu verbessern, sei man aufgeschlossen für Vorschläge und Wünsche der Schüler. So können Allergiker die Zutatenliste einsehen.

(RP)
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