Moers Parallelwelten in FH-Diskussion

Moers · Während Landrat Dr. Ansgar Müller die Initiative ergreift und Nägel mit Köpfen macht, geht der Parteienstreit in den einzelnen Städten um die Standortentscheidung der Landesregierung weiter.

Die vier SPD-Fraktionsvorsitzenden von Kamp-Lintfort (!), Moers, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg wettern in einer gemeinsamen Pressemitteilung in Richtung Düsseldorf: "Eine eigenständige Fachhochschule für die wir4-Region wäre ein klares Signal der CDU-geführten Landesregierung für die Unterstützung des Strukturwandels in unserer Region gewesen. Diese große Chance hat die Landesregierung vergeben."

Von Landrat Dr. Ansgar Müller (SPD) gibt es ganz andere Töne: "Wir im Kreis Wesel sind startklar und voller Elan." Und noch deutlicher: "Im Kreis Wesel ist man sich einig." Inzwischen hat es mehrere Gespräche gegeben, mit Kamp-Lintforts Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt, mit der Hellmich-Gruppe als Eigentümer der BenQ-Immobilie und natürlich mit dem Kreis Kleve.

Der notwendige Dialog zwischen den Landräten ist verabredet, sobald das Land einen Gründungsbeauftragten benennt, wollen alle Beteiligten gemeinsam an die Umsetzung einer abgestimmten Konzeption gehen.

Dr. Müller lädt auch die um Wesel ergänzte Wir4-Gruppe zu weiteren Gesprächen ein, um Studienschwerpunkte zu entwickeln und mit Kleve und dem Land abzustimmen. Auch die IHK soll eingebunden werden. Die regionale Wirtschaft hat dem Landrat das Angebot gemacht, einen Unterstützerkreis der FH im Kreis Wesel zu initiieren.

Den SPD-Amtsinhabern fallen die SPD-Mandatsträger in den Rücken. Die vier SPD-Fraktionsvorsitzenden sprechen bei der FH-Entscheidung von "politischer Vetternwirtschaft". Und Jochen Gottke, SPD-Bürgermeisterkandidat in Neukirchen-Vluyn, sieht die "konkrete Standortentscheidung als unangemessen und falsch" an.

(RP)
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