Kamp-Lintfort Olaf Löttgen soll Amt niederlegen

Kamp-Lintfort · CDU will nicht in Zusammenhang mit "Lohnsklaven-Handel" gebracht werden.

Der geschäftsführende Vorstand des CDU-Stadtverbandes Kamp-Lintfort hat am Donnerstag Olaf Löttgen schriftlich aufgefordert, sein Amt als Vorsitzender der Kamp-Lintforter Seniorenunion niederzulegen und zurückzutreten. Wie CDU-Vorsitzender Simon Lisken auf RP-Anfrage erklärte, seien die aktuellen Vorwürfe und Ermittlungen gegen Löttgen Anlass für diese Vorstandsentscheidung gewesen.

Wie bereits am Dienstag berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf in einem groß angelegten Verfahren wegen angeblicher Lohnsklaverei mit Arbeitern aus Osteuropa. Löttgen soll einer von insgesamt 22 Beschuldigten sein. "Auch wenn zunächst die Unschuldsvermutung gilt und niemand vorverurteilt werden sollte, steht fest, dass solche Beschuldigungen mit einem Engagement in einer von christlichen Werten geprägten Partei in keinem Einklang zu bringen sind. Die CDU in Kamp-Lintfort verurteilt jegliche Ausbeutung von Billiglöhnern und wird es nicht tolerieren, in einem Zusammen mit den Vorfällen gebracht zu werden", teilte Simon Lisken in einer schriftlichen Stellungnahme des CDU-Stadtverbandes mit.

"Olaf Löttgen war für einige Zeit Parteivorsitzender der CDU in Kamp-Lintfort. Er ist jedoch bereits im Oktober 2004 von diesem Amt zurückgetreten und somit seit mehr als acht Jahren nicht mehr aktiv in der Partei. Vor zwei Monaten wurde er zum Vorsitzenden der Senioren Union gewählt, einer Vereinigung und Interessenvertretung der älteren Parteimitglieder der CDU. Auch hier ist er bisher noch nicht aktiv in Erscheinung getreten", erklärte Simon Lisken zur Person. Die Senioren-Union in Kamp-Lintfort hat sich noch nicht zu den Vorwürfen gegen ihren Vorsitzenden zu Wort gemeldet. Der Vorstand tagte am Donnerstagnachmittag.

(aka)
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