Rheurdt Oermter Berg: Der Landrat lenkt ein

Rheurdt · Die Finanzierung des Volksparks durch den Kreis wird fortgesetzt. Das teilte Landrat Wolfgang Spreen dem Rheurdter Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen mit. Die Fraktionen freuen sich und sehen darin auch einen Erfolg ihrer Aktionen.

 Die Anlagen zum Spielen, Wandern und Grillen auf dem Oermter Berg werden auch weiterhin durch den Kreis mitgetragen.

Die Anlagen zum Spielen, Wandern und Grillen auf dem Oermter Berg werden auch weiterhin durch den Kreis mitgetragen.

Foto: Klaus Dieker

Über diese Nachricht werden sich viele Menschen in der Region freuen: Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen teilte am Montagabend den Rheurdter Ratsmitgliedern mit, dass sich an der Finanzierung des Volksparks Oermter Berg nun doch nichts ändern wird. "Ich hatte heute ein Gespräch mit dem Landrat, und er teilte mir mit, dass der Kreis wie bisher als Träger fungieren wird", sagte Kleinenkuhnen. Daraufhin gab es spontane Beifallsbekundungen in der Runde. Auf die Frage einer Ratsfrau, was Landrat Wolfgang Spreen denn umgestimmt habe, entgegnete Kleinenkuhnen: "Das müssen Sie ihn fragen."

Ob die Proteste und Eingaben von Politikern und Bürgern auf die neue Entscheidung der Kreisverwaltung Einfluss hatten, darüber kann man nur spekulieren. Mehrere Fraktionen auf Gemeinde- und auf Kreisebene hatten Aktionen gegen die Pläne des Kreises gestartet, sich aus der Finanzierung des Volksparks zurückzuziehen. Denn das hätte die beliebte Anlage mit den Wanderwegen, Spielplätzen und Tiergehegen gefährdet. Die Gemeinden Rheurdt und Issum, die jeweils 20 Prozent der Kosten beisteuern, hätten den kompletten Betrieb finanziell schwerlich schultern können.

Die Kreisverwaltung hatte beiden Gemeinden eine Art Entschädigung in Höhe von insgesamt einer Million Euro angeboten, doch beide Ratsgremien lehnten ab. Die jährlichen Kosten für den Erhalt und Betrieb der Anlagen am Oermter Berg werden mit rund 135.000 Euro beziffert, die Besucherzahlen pro Jahr mit rund 150.000 Personen.

Die Politik hatte, nachdem die Pläne der Kreisverwaltung bekannt geworden waren, rasch Aktionen in die Wege geleitet, wobei die Ortsvereine in Rheurdt und Issum zusammen arbeiteten. Die SPD hatte eine Kampagne mit einer Unterschriftenaktion eingeleitet und einen eigenen Sticker "Unser Oermter Berg" erstellen lassen. Die Grünen hatten bereits im September zu einer Veranstaltung in die Begegnungsstätte am Oermter Berg eingeladen. Die CDU-Fraktionen haben für den kommenden Sonntag eine Wanderung über den Berg geplant, um ein Zeichen zu setzen. Ob diese Veranstaltung nach der neuen Lage der Dinge stattfindet, war gestern noch unklar.

Natürlich nahmen die Fraktionen die Mitteilung über den Schwenk der Kreisverwaltung mit Genugtuung auf. "Das Engagement der Parteien hat etwas bewirkt", erklärte Grünen-Fraktionsvorsitzender Frank Hoffmann. "Das macht auch mal Spaß."

Rheurdts Bürgermeister schlägt allerdings vor, nun nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, sondern zu überlegen, wie der Volkspark in der Zukunft aussehen könnte. "Wir könnten dazu Arbeitsgruppen bilden, an denen Gesprächspartner der Gemeinde, der Politik, des Kreises und jener Organisationen teilnehmen, die vor Ort vertreten sind - die Einrichtung Haus Freudenberg und der Förderverein Oermter Berg. Ein bekanntes Besucherziel ist auch das Schönstatt-Zentrum, für dessen Neubau erst vor kurzem der Grundstein gelegt wurde.

www.volkspark-oermter-berg.de

(s-g)
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