Rheurdt Ökodorf wirbt für Garten-Wettbewerb
Rheurdt · Vereine, Politik und Verwaltung hoffen auf viele Teilnehmer. Gartenbesitzer können sich bis zum 31. Mai anmelden.
Bei den Bienen und anderen nutzbringenden Insekten ist diese Futterquelle längst im Kommunikationssystem abgespeichert: Hochend 45, bei Lambert und Friederike Holtappels. Der rund 2500 Quadratmeter große Garten ist mit einer Streuobstwiese und Hochbeeten so ganz nach Geschmack. Für den Wettbewerb "Artenreiche Gärten im Ökodorf Rheurdt" ein Beispiel, mit dem die Initiatoren für eine gute Sache werben.
Angefangen hatte alles mit dem Karnevalszug, als ein Handkarren die "Versteinerung" der Gärten durch Schotter monierte und für Artenvielfalt und verbesserte Lebensräume für Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und Co. warb. "Ich habe dann bei diesem Freundeskreis nachgefragt und mir die Zusammenhänge erklären lassen. Eine klasse Idee. Vor allem die Initiative passt zu unserem Ökodorf und auch zur Laga 2020", sagt dazu Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen. Zum Freundeskreis stieß dann der Schaephuysener Verein für Gartenkultur und Heimatpflege. Gemeinsam bildeten die Akteure eine Projektgruppe. Ihr Vorhaben wurde beim Hauptausschuss als Vorlage eingereicht und von der Politik als Projekt abgesegnet.
Nun sucht die Projektgruppe in allen Ortsteilen der Gemeinde Gartenfreunde, die sich an der Aktion mit ihren Gärten beteiligen. Anmeldeschluss ist der 31. Mai (die RP berichtete). Dazu gibt es eine Liste mit Kriterien, die in die Bewertung einfließen. Beispielsweise sollte der Garten Gehölze und Bodendeckung bieten, über Elemente wie Nistkästen, Insektenhotels, Trockenmauern oder Wasserflächen verfügen. Diese Elemente sind aber nicht zwingend. Wichtig ist der Projektgruppe, dass auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet wird, der Garten nicht "hygienisch" sauber ist, sondern lebt. "Nur keine Hemmungen. Hauptsache, dabei sein. Uns geht es auch nicht um die Größe der Gartenfläche, die kann klein oder groß sein. Wir wollen mit der Aktion darüber hinaus Denkanstöße geben und für das Thema Artenreichtum sensibilisieren", sagt Dietmar Schäfers von der Projektgruppe. Weiteres Kriterium ist die Teilnahme am Wettbewerb "Wir summen mit" des Vereins für Gartenkultur und Heimatpflege. Er verteilt am Sonntag, 6. Mai, im Rahmen des 25-jährigen Bestehens, Sämereien. Prämiert wird am 3. Oktober, beim Museumstag mit Herbstfest, der schönste und bienenfreundlichste Blumenschmuck, der in den Sommerwochen aus den Sämereien gewachsen ist.
"Schaephuysen und Rheurdt ziehen an einem Strang", freut sich der Vorsitzende Mario Gürtner. Zum Thema "Vorgärten mit dörflichem Charakter" hat sich der Verein mit der IG Schaephuysener Bürger und Vereine sowie örtlichen Gartenbaubetrieben zusammengetan und beraten. In den blütenreichen Sommerwochen erfolgen die Gartenbegehungen. Die Jury kommt wahlweise im Juni oder August. Wie wichtig diese Aktion zur Verbesserung der Lebensräume für Insekten ist, lässt sich am Zuschuss von 1000 Euro absehen, den sich die Gemeinde Rheurdt und die Partei Bündnis 90/Die Grünen teilen. "Für uns ein urgrünes Thema, das wir unterstützen", so Ratsmitglied Frank Hoffmann. Für die zehn artenreichsten Gärten gibt es jeweils 100 Euro und eine Auszeichnung "Artenreicher Garten 2018". Ob Gartenbesitzer in diesem Rahmen auch in ihre Gärten einladen, wird sich noch entscheiden. Anmeldeformulare und Infos gibt es im Netz. Die Anmeldungen können abgegeben werden im Rathaus, im Sekretariat der Grundschule und beim Verein Gartenkultur und Heimatpflege.
Infos: www.vfguh-schaephuysen.de, Dietmar Schäfers unter 02845 6602.
