Tödlicher Unfall in Moers Obduktion: "Rinnen"—Arbeiter erstickten
Moers · Auch zwei Tage nach dem Vorfall, bei dem zwei Mitarbeiter der Speditionsfirma "Rinnen" in einem Tank-Wagen starben, ist der Hergang des Unglücks unklar. Eine Obduktion der beiden Leichen gab nun aber ein wenig Aufschluss.
Die beiden Arbeiter, die am Montagabend bei Reinigungsarbeiten in einem Tankwagen auf dem Gelände der Spedition verunglückten, sind erstickt. Das ergab die rechtsmedizinische Obduktion der Leichen. "Äußere Verletzungen wurden nicht festgestellt", sagte Staatsanwalt Klaus Jettka am Mittwoch. "Ein Fremdverschulden kann somit ausgeschlossen werden".
Ebenso kann nun als gesichert gelten, dass die Arbeiter den Tank bewusst betraten und nicht etwa hineinfielen und dann ums Leben kamen. Die Obduktion hätte ursprünglich bereits am Dienstag stattfinden sollen, musste aber wegen Überlastung der Rechtsmedizin um einen Tag verschoben werden. Das Obduktionsergebnis ist vorläufig. Weitere Untersuchungen müssen nun erweisen, welche Gase verantwortlich für den Tod der beiden Männer waren.
Keinen Hinweis auf technischen Defekt
Noch immer ist der genaue Hergang des Unglücks unklar. Laut Jettka wollten die beiden Getöteten den Tank reinigen. Da sie nach einiger Zeit vermisst wurden, sah ein Kollege nach und fand die beiden Männer auf dem Boden eines Tanks liegen. Die Kollegen bargen die Opfer und versuchten Wiederbelebungsmaßnahmen, die ebenso erfolglos blieben wie die Bemühungen des Notarztes.
Laut Staatsanwaltschaft gebe es bislang noch keine gesicherten Erkenntnisse, ob die Männer die vorgeschriebene Schutzkleidung getragen habe. "Wir haben bislang keinen Hinweis auf einen technischen Defekt", sagte Jettka. Auch am Mittwoch wurden Rinnen-Mitarbeiter vernommen. Die Kriminalpolizei hofft, bis Montag weitere Erkenntnisse zu haben.
Bei den Opfern handelt es sich um einen 41-Jährigen aus Moers und einen 48-Jährigen aus Duisburg. Beide Männer sind türkischer Abstammung. Ein Imam betreut die Angehörigen. Die Männer waren langjährige Rinnen-Mitarbeiter.
Ein Firmensprecher betonte, dass es im Gegensatz zu anderslautenden Aussagen zuvor keinen tödlich verlaufenen Unfall im Unternehmen beim Reinigen von Chemikalientanks gegeben habe.