Landwirtschaft in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn Zwei Kreise – eine Öko-Modellregion

Niederrhein · Das NRW-Ministerium erteilt Wesel und Kleve eine Zusage auf ihre Bewerbung als Öko-Modellregion. Wie die Förderung durch das Land die Erweiterung und Vernetzung von Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten regionaler und ökologischer Produkte unterstützen kann.

 Auf dem Biolandhof Frohnenbruch in Kamp-Lintfort.

Auf dem Biolandhof Frohnenbruch in Kamp-Lintfort.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Die Kreise Kleve und Wesel bilden die zukünftige Öko-Modellregion Niederrhein. Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium des Landes hat den Kreisen eine Zusage auf ihre Bewerbung erteilt. Beide Kreise hatten sich im Juni in einem Wettbewerb um die Förderung als Öko-Modellregion beworben, eine Jury hat nun die Entscheidung getroffen. Neben dem Niederrhein sind auch die Regionen „Bergisches RheinLand“ und „Kulturland Kreis Höxter“ zukünftige Öko-Modellregionen.

Ziel der Förderung von Öko-Modellregionen durch das Land ist unter anderem die Erweiterung und Vernetzung von Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten regionaler und ökologischer Produkte, etwa im Lebensmittelhandwerk, im Handel, in der Gastronomie oder in Kantinen. Durch eine bessere Erschließung regionaler Absatzpotentiale soll das Interesse an einer Umstellung und damit langfristig der Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche in Nordrhein-Westfalen steigen. Silke Gorißen, Landrätin des Kreises Kleve, freut sich über die Zusage des Landes: „Die Öko-Modellregion fördert den Aus- und Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten. Produzenten, Verarbeiter, Vermarkter und Konsumenten können sich regional vernetzen und ihre Zusammenarbeit gewinnbringend ausbauen.“

Ingo Brohl, Landrat des Kreises Wesel, ergänzt: „Gemeinsam mit dem Kreis Kleve und im Schulterschluss mit der Landwirtschaftskammer wollen wir dabei helfen, die Landwirtschaft am Niederrhein weiterzuentwickeln. Der Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft, der Weidewirtschaft am Niederrhein und die Absicherung der guten Lebensmittelqualität und Versorgung muss auch unter Umwelt- und Klimaschutzgesichtspunkten wirtschaftlich tragfähig für unsere Landwirte sein.“ Die Öko-Modellregion Niederrhein hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Hilfe des Regionalmanagements und der Etablierung einer Dachmarke „Ökoregion Niederrhein“ die ökologische Landbewirtschaftung in der Region so attraktiv zu machen, dass der Niederrhein einen großen Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes leisten kann.

Land und Bund wollen einen Anteil von 20 Prozent Ökofläche bis zum Jahr 2030 erreichen. Während in Nordrhein-Westfalen der Anteil an ökologisch bewirtschafteter Fläche 2020 bei 6,5 Prozent lag, gibt es in den Kreisen Kleve und Wesel 67 ökologisch wirtschaftende Betriebe mit einer Gesamtfläche von rund 2800 Hektar Fläche. Dies entspricht rund 2,4 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche der beiden Kreise. Der Niederrhein als Modellregion kann jetzt Anträge einreichen. Das Land trägt bis zu 80 Prozent der Kosten zur Umsetzung der eingereichten Konzepte über eine Laufzeit von zunächst bis zu drei Jahren und maximal 80.000 Euro pro Region und Jahr. Mit Erhalt des Bewilligungsbescheides können die Regionen ihre Tätigkeiten voraussichtlich Ende 2021/ Anfang 2022 aufnehmen.

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