Runder Tisch im Kreis Wesel Busaktion gegen häusliche Gewalt

Kreis Wesel/Moers · „Keine Freifahrt für häusliche Gewalt“ heißt es ab jetzt in und an den NIAG-Bussen.

 Die Organisatoren (v.l.) Lisa Neumann, Tobias Jakubowski, Petra Hommers, Jeanette Romich und Rebecca Lieske präsentieren die neue Buskampagne mir der NIAG. Foto: ahar

Die Organisatoren (v.l.) Lisa Neumann, Tobias Jakubowski, Petra Hommers, Jeanette Romich und Rebecca Lieske präsentieren die neue Buskampagne mir der NIAG. Foto: ahar

Foto: Anne Harnischmacher

Jeder Mensch hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben. Dennoch gehört für viele Gewalt zum Alltag. 2018 gab es im Kreis Wesel 531 Strafanzeigen zu häuslicher Gewalt. Der Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt an Frauen und Kindern im Kreis Wesel hat in Kooperation mit den Niederrheinischen Verkehrsbetrieben (NIAG) eine Buskampagne unter dem Motto „NO GO Keine Freifahrt für Häusliche Gewalt“ gestartet, um breitere Informationen über den runden Tisch mit seinen Hilfsangeboten zu geben. „Die Aktion unterstützen wir gerne“, sagt Tobias Jakubowski NIAG-Fachbereichsleiter.

Plakate und digitale Anzeigen werden nach und nach in den 190 Bussen der NIAG zu sehen sein. Zudem hat das Unternehmen das Heck zweier Busse bekleben lassen. Darauf und auf den Plakaten stehen unten rechts Hilfenummern für den Kreis Wesel, die Frauen und Kinder, die Gewalt erfahren haben anrufen können. Wie zum Beispiel verschiedene Versionen des bundesweiten Hilfetelefons oder die Nummern verschiedener Frauenhäuser. Ein beklebter Bus fährt in Moers, der andere in Wesel.

„Wir hoffen, dass die Hilfesuchenden durch die Informationsarbeit merken, dass sie nicht alleine sind“, sagt Petra Hommers, Gleichstellungsbeauftrage des Kreis Wesel beim Pressegespräch. „Und, dass sich die Informationen durch häufiges Sehen in den Köpfen verfestigen.“

„Gewalt gibt es in allen Schichten, sowohl körperliche, psychische als auch sexualisierte Gewalt“, erzählt Jeanette Romich, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte im Kreis Wesel. Jede zweite bis dritte Frau habe in ihrem Leben körperliche Gewalt und jede siebte Frau sexualisierte Gewalt, oft gekoppelt mit körperlichen Verletzungen erlebt, gefolgt von psychischen und hohen gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Auch Kinder seien stark betroffen, weil sie die Gewalt Zuhause mitbekommen und nichts tun können. Deshalb sei gerade die Aktion im und am Bus ein guter Weg um das Thema präsent zu machen. „Weil man hier jede Gruppe und jedes Alter erreicht. Auch von außen ist die Kampagne ein Eyecatcher.“ Leitziele des Runden Tischs gegen häusliche Gewalt sind wirksamer Schutz vor häuslicher Gewalt, Verurteilung der Gewalttat, Präventionsarbeit und Vernetzung der Einrichtungen. Teilnehmende Institutionen sind beispielsweise Gleichstellungsbeauftragte, Jugendämter, Ärzte, Beratungsstellen oder Rechtsanwälte.

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