Moers Neuntklässlerin auf  Wal-Expedition vor den Azoren

Moers · Esther Hendriks, Schülerin des Gymnasiums Rheinkamp, hat zwei Wochen lang Delfine und Wale vor der Azoreninsel Pico beobachtet.

 Esther Hendricks bei ihren Beobachtungen

Esther Hendricks bei ihren Beobachtungen

Foto: privat

Wer hat als Kind nicht davon geträumt, Flipper aus nächster Nähe in freier Wildbahn zu sehen? Esther Hendriks bekam die Chance im Rahmen einer Forschungsexpedition auf der portugiesischen Insel Pico. Von der Expedition erfuhr die Vierzehnjährige, die sich für leidenschaftlich für Wale und Delfine interessiert, durch eine Broschüre, die ihr eine Lehrerin am Gymnasium Rheinkamp gab. Zunächst wusste Esther nicht so recht, was sie auf einer Forschungsexpedition erwarten würde. Nach intensiven Recherchen bewarb sie sich aber – und hatte Glück: Ein Platz für sie war noch frei.

Ausrichter der „Forschungsexpedition Azoren“ war das Heidelberger Institut für Jugendmanagement (IJM), das „schulergänzende“ Bildungsprogramme anbietet. Der Schwerpunkt der Expedition lag auf der Wal- und Delfinforschung vor Pico, einer kleinen Insel im Atlantik.

 Wale waren Gegenstand der Untersuchungen.

Wale waren Gegenstand der Untersuchungen.

Foto: privat

Bevor Esther Hendriks den Weg nach Pico antreten konnte, waren einige Vorbereitungen notwendig. Sie musste nachweisen, dass sie Computerprogramme wie Power Point, Excel und Word beherrscht, sie musste einen Erste-Hilfe-Schein und das Rettungsschwimmer-Abzeichen in Silber absolvieren und eine Schnorchel-Bescheinigung vorlegen. Außerdem musste sich Esther Hendriks auf die Suche nach Sponsoren begeben, um die Reise finanzieren zu können.

Insgesamt begaben sich 15 Jugendliche zwischen dreizehn und siebzehn Jahren aus Deutschland, Schweden und der Schweiz von Heidelberg aus auf das Abenteuer. Begleitet wurden sie von Gero Schäfer vom IJM und von Roland Edler, Leiter des Delfinariums im Zoo Duisburg.

Damit die jungen Forscherinnen und Forscher die Wale und Delfine erkunden konnten, stand eine tägliche, dreistündige Ausfahrt mit dem Speedboot auf dem Tagesplan. So war es möglich, viele verschiedene Arten der Tiere, wie den Pottwal und den großen Tümmler, zu beobachten. Zusammen mit anderen Jugendlichen schätze Esther die Größen der Tiere, wertete Koordinaten der Sichtungen aus und maß die Atemfrequenz der Tiere mithilfe einer Stoppuhr. Außerdem galt es, den PH-Wert, Temperatur und Salzgehalt des Wassers mit den Werten des Vorjahres zu vergleichen. Um die auf Pico beheimateten Menschen, die Kultur und die Sprache kennenzulernen, war es Esther Hendriks und ihren Gruppenmitgliedern möglich, die Einwohner der Insel selbst zu befragen.

Nach der Mittagspause arbeiteten die Gruppen selbstständig an Dokumentationen und Präsentationen zu den Forschungsbereichen. Präsentiert wurden die Forschungsergebnisse am Abend, wenn alle Gruppen mit ihren Vorbereitungen fertig waren. So konnte es auch mal vorkommen, dass bis spät in den Abend hinein die Vorträge der einzelnen Gruppen andauerten.

Die Forschungsexpedition endete mit einer großen Abschlusspräsentation. Diese Präsentation wird Esther Hendriks demnächst auch noch im Rahmen des Unterrichts am Gymnasium Rheinkamp vorstellen.

Die zwei Wochen haben bei Esther Hendriks einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Neben der Beobachtung von Walen und Delfinen in freier Wildbahn konnte Esther einen Einblick in das Arbeitsleben von Forschern bekommen, fand neue Freunde und erlernte neue Fähigkeiten im Gestalten und Präsentieren.

(RP)
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