Neujahr vor dem Moerser Schloss Kundgebung gegen rechten Hass und Gewalt

Moers · In würdiger Form soll am 1. Januar auf dem Moerser Schlossvorplatz den bislang 355 Corona-Toten im Kreis Wesel gedacht werden. Die Aktionen „Solidarität der Vielen“ und „Moers ist bunt, nicht braun“ rufen dazu auf. Auch Politiker aus Stadt, Land und Bund haben zugesagt.

 Kurz vor Weihnachten auf dem Neumarkt: „Moers ist bunt, nicht braun“ rief zur Gegendemonstration zu einem „Spaziergang“ der Impfgegner auf.   Foto (Archiv): nop

Kurz vor Weihnachten auf dem Neumarkt: „Moers ist bunt, nicht braun“ rief zur Gegendemonstration zu einem „Spaziergang“ der Impfgegner auf. Foto (Archiv): nop

Foto: Norbert Prümen

Die AktionenSolidarität der Vielen“ und „Moers ist bunt, nicht braun“ laden für den Neujahrstag, 1. Januar, Moerser Bürgerinnen und Bürger von 17 von 18.30 Uhr zu einer Kundgebung unter dem Motto: „Wir sind solidarisch! Wir sind Viele! – Gemeinsam gegen rechten Hass und Gewalt“ auf den Moerser Schlossplatz ein.

„Frankfurt am Main, Schweinfurt, Bautzen – die Liste ließe sich beliebig fortsetzen: Überall in der Republik greifen Querdenkende, Verschwörungstheoretiker, Reichsbürger und Neonazis bei sogenannten ,Anti-Corona-Spaziergängen’ Polizei und Pressevertreter an“, sagt Patrick Dollas, Schauspieler am Schlosstheater und Mitbegründer von Solidarität der Vielen“. „Auch in Moers gab es innerhalb einer Woche drei ,Spaziergänge’, die unangemeldet und unter Missachtung aller Corona-Schutzmaßnahmen abgehalten wurden.“ Es sei an der Zeit als Stadtgesellschaft Gesicht zu zeigen und aktiv dagegen Stellung zu beziehen, so Dollas weiter. „Zeigen wir, dass die Mehrheit der Moerser Bürgerinnen und Bürger für solidarisches und verantwortungsvolles Handeln einsteht und fest gegen Rechts zusammensteht!“

Das Bündnis „Solidarität der Vielen“ hat vor kurzem einen Offenen Brief gegen rechten Hass und Gewalt veröffentlicht. „Darin machen wir deutlich, dass wir uns zu Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und einer offenen Gesellschaft bekennen und dass es keinen anderen Weg aus der Pandemie gibt, als die Einhaltung der Maßnahmen und die Impfung“, sagt Dollas. „Diesen Brief haben bereits 282 Menschen aus Moers, dem Kreis Wesel und aus den Nachbarstädten unterschrieben.“ Darunter finden sich Vertreterinnen und Vertreter von verschiedenen Parteien, Verbänden, Kirchen und Vereinen. Auch Bürgermeister Christoph Fleischhauer hat unterzeichnet.

In würdiger Form soll am 1. Januar auf dem Moerser Schlossvorplatz den bislang 355 Corona-Toten im Kreis Wesel gedacht und gleichzeitig ein Licht der Hoffnung ausgesendet werden. Auch Vertreter der im Moerser Stadtrat, im Land- und Bundestag vertretenen Parteien haben ihr Kommen zugesagt. Geplant sind Reden von Carsten Born (Fraktionschef Die Fraktion), Julia Zupancic (Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion), Ibrahim Yetim (SPD, Mitglied des NRW-Landtags) und Ulle Schauws (Bündnis 90/Die Grünen, Mitglied des Bundestages). Die musikalische Begleitung übernimmt Jan Lammert.

Alle Teilnehmenden werden gebeten, Kerzen oder Lichter als Zeichen des Gedenkens und der Hoffnung mitzubringen. Außerdem soll es eine Spendenbox geben, um für örtliche Geflüchteten-, Obdachlosen- oder Erwerbslosenhilfen zu sammeln. Die Kundgebung findet unter 2G-Bedingungen statt. Dazustoßen dürfen also lediglich Geimpfte und Genesene. Dabei muss zwischen jeder Person ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Alle Teilnehmenden sollen sich zudem im Schachbrettmuster aufstellen und eine Mund-Nase-Bedeckung tragen.

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