Neues Social-Media-Netzwerk Moers live wächst nach Solingen

Moers · Drei Monate nachdem das Social-Media-Netzwerk als Pilotprojekt an den Start gegangen ist, gibt es Neuerungen. In zwei Wochen geht „SolingenLive“ online.

 Vor allem die Händler in der Moerser Innenstadt sollen langfristig von der Internet-Plattform profitieren, indem sie dort ihre Waren anbieten.

Vor allem die Händler in der Moerser Innenstadt sollen langfristig von der Internet-Plattform profitieren, indem sie dort ihre Waren anbieten.

Foto: Julia Hagenacker

Es ist und bleibt ein ambitioniertes Pilotprojekt: Mitte Juli ist in der Grafenstadt mit „MoersLive“ ein neues Social-Media-Netzwerk an den Start gegangen, das in den kommenden Jahren kontinuierlich wachsen soll: eine Art „Moersbook plus“ – ein lokaler Online-Marktplatz, der für Einzelhändler, Unternehmen und Kunden aus der Region zugleich auch Kommunikations- und Informationsplattform sein soll. Drei Monate nach der Einführung zieht Michael Birr eine erste positive Zwischenbilanz: „Wir haben in den vergangenen Wochen an dem Projekt und von unseren Nutzern gelernt“, sagt der Moers Marketing-Chef. „Dabei war uns von vorn herein klar, dass wir nicht mit einem fertigen, perfekten Produkt auf den Markt gehen, sondern mit einem, das wachsen muss – und das tut es. Wie gewinnen langsam aber stetig Privatpersonen, Unternehmen und Vereine dazu, die sich auf ,MoersLive’ vernetzen, und in zwei Wochen geht  in Solingen der nächste Ableger online.“

Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft hat die Moers Marketing GmbH die neue „Fläche“ im Netz entwickelt. An dem Projekt sind unter anderem das Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult, das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML/Dortmund sowie BCT BV (Niederlande)/BCT Deutschland beteiligt. Finanziert wird es über private Investoren. Im Fokus soll der User stehen.

„Wir nehmen das, was man uns bis heute zurückgemeldet hat sehr ernst“, sagt Birr. „Zur Frage, was wir verbessern müssen, haben wir eine Prioritätenliste erstellt, an deren erster Stelle ein Veranstaltungskalender steht. Punkt zwei: Wir wollen sicherstellen, dass sich Besucher auf der Seite schneller zurechtfinden. Punkt drei: die ,MoersLive’-App – an der arbeiten wir. Solingen wird bereits von vielen Verbesserungen profitieren.“

Noch nicht wirklich begehbar ist auch die geplante „Einkaufsstraße im Netz“, von der lokale Einzelhandel profitieren soll. „Das Problem dabei sind die unterschiedlichen Warenwirtschaftssysteme“, sagt Birr. „Diese mit der Plattform zu verknüpfen, ist sehr aufwändig.“ Aber auch daran, sagt der Stadtmarketingchef, werde weiter gearbeitet. Künftig sollen Einzelhändler und Dienstleister die Möglichkeit, ihre Produkte über ein eigenes Shopsystem zu vermarkten und besondere Angebote zu platzieren.

Einloggen kann sich auf MoersLive grundsätzlich jeder – als Unternehmen und/oder als Privatperson. Unternehmen zahlen nach den ersten 30 Tagen 29,90 Euro im Monat, für Privatpersonen und – auch das ist neu – für Vereine ist das Angebot kostenlos. „Unternehmen bekommen eine komplette digitale Infrastruktur zur Verfügung gestellt, die wirklich einfach zu handhaben ist und – was den Datenschutz betrifft – deutschen Standards unterliegt“, sagt Birr. Hinter MoersLive steckt nämlich kein US-Unternehmen. Die Daten werden auch nicht über den Atlantik geschickt, sondern bei der Ewerk-Gruppe mit Sitz in Leipzig nach deutschen Richtlinien verarbeitet.

Dabei soll Moers, wie erwähnt, nur der Einstieg sein. „MoersLive ist der Flaschenhals, darunter kommt der große Datensee mit Unternehmen aus der Region. Anfang 2020 möchte der Moers Marketin-Geschäftsführer die „Wir4“-Städte Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg mit ins Boot holen.

 Moers live soziales Netzwerk Logo Flyer

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Foto: Moers Marketing

„Was wir langfristig schaffen wollen, sollte von vorn herein keine Insellösung sein“, betont Birr. „Die Frage ist doch: Wie bekommt man die Themen einer Stadt zu den Menschen einer Stadt transportiert und andersherum?“ Für Birr liegt die Antwort ganz klar in den sozialen Netzwerken. „Dort entstehen die Inhalte aus der Community, also in unserem Fall aus der Stadtgesellschaft selbst“, sagt er. „Unternehmen, Vereine, Privatpersonen, Freundeskreise, Straßennachbarschaften, Politik, Einzelhändler sprechen über das, was sie bewegt und interessiert. Und ‚MoersLive’ bietet dafür die passende Plattform.“

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