Neukirchen-Vluyn Neues Kapitel für Niederberg

Neukirchen-Vluyn · Mit einer Infoveranstaltung beginnt nächste Woche die Vermarktung des nächsten Bauabschnittes auf dem ehemaligen Zechengelände Niederberg in Neukirchen-Vluyn. Das Wohnquartier II bietet 38 Parzellen. Wenn alles klappt, kann bereits im nächsten Sommer gebaut werden.

 Für Grundstücke im "Wohnquartier II" auf dem ehemaligen Zechengelände Niederberg ist das Interesse sehr groß. 38 Parzellen werden angeboten und wahrscheinlich schnell verkauft.

Für Grundstücke im "Wohnquartier II" auf dem ehemaligen Zechengelände Niederberg ist das Interesse sehr groß. 38 Parzellen werden angeboten und wahrscheinlich schnell verkauft.

Der Arbeitsplatz von Ralf Hüttemann (53) ist mindestens zwei Mal pro Woche ein Baucontainer im Niemandsland südlich der Niederrheinallee. Hier gibt es keinen großen Schreibtisch und keine Ledersessel, doch an der Wand hängt eine große Karte. Sie zeigt das ehemalige Zechengelände und was daraus werden soll.

Hüttemann ist Projektleiter der RAG Montan Immobilien. Das Tochterunternehmen der Ruhrkohle AG kümmert sich um die Zukunft einstiger Bergwerksstandorte. Rund 80 Hektar groß ist die Fläche zwischen Neukirchen und Vluyn, die nach und nach in einen neuen Stadtteil umgewandelt wird.

Der erste Schritt ist schon getan. Das Wohnquartier I mit 30 000 Quadratmetern Fläche wächst seit Monaten in die Höhe, einige Familien sind schon eingezogen. "Es gibt ein erkennbares Interesse an diesen Baugrundstücken", sagt Hüttemann. Viel Grün drumherum und der Autobahnanschluss in unmittelbarer Nähe – für Leute, die im Ballungsgebiet Rhein-Ruhr arbeiten, ist hier der Ort, um vom Haus auf dem Land zu träumen.

Hüttemann hat daher wenig Zweifel, dass auch die Grundstücke des Wohnquartiers II in kürzester Zeit verkauft werden. Am kommenden Dienstag findet eine Infoveranstaltung über den westlich gelegenen Teil A des Quartiers statt (siehe Info-Kasten). Bereits 100 Interessierte hätten sich angemeldet. Wenn nichts dazwischen kommt, könnten noch vor Jahresende die ersten Kaufverträge abgeschlossen werden, der entsprechende Bebauungsplan Nr. 118 werde im März 2013 rechtskräftig. Dann könnten im Sommer die Bauherren mit ihrem Traumdomizil beginnen. Die Bebauungspläne erlauben bei der Gestaltung der Häuser viel Flexibilität. Das Wohnquartier II liegt von der Niederrheinallee aus gesehen hinter dem Wohnquartier I. Im Norden wird es vom Zechenwald begrenzt, der wiederum zum Schulzentrum überleitet. Die Erfahrung mit den bisherigen Grundstücken zeigt, dass vor allem Familien hier bauen – manche jung, manche schon im mittleren Alter. Die Nähe der Schule dürfte da gern gesehen sein. Der Blick auf das Viertel mit den Einfamilienhäusern, der sich jetzt von der Niederrheinallee aus bietet, wird langfristig verdeckt sein. Direkt an der Straße sind mehrgeschossige Wohngebäude geplant. "Aber keine Hochhäuser", versichert Hüttemann. Dreieinhalb Geschosse sollen das Höchste der Gefühle sein. Viel Grün rund um die Quartiere versprechen die Planer. Radwege, Spielplätze sollen zu dem zentralen Landschaftsband und den kleineren Grünbändern zwischen den einzelnen Wohnquartieren gehören.

Am Ende könnten es vier Wohnquartiere sein. Bislang noch nicht spruchreif sind die zwei Bauabschnitte für Wohnen östlich der Wohnquartiere I und II. Auch noch nicht völlig geklärt ist die Vermarktung der Fläche südlich der Niederrheinallee. Östlich der Fritz-Baum-Allee, wird ein neues Gewerbegebiet entstehen, das ist Stand der Planung. Vorgesehen ist auf dieser Fläche auch Einzelhandel, darunter ein Nahversorger für die Bewohner von Niederberg, die dann zum Einkaufen nur die L 140 überqueren müssten.

Was die historischen Zechengebäude betrifft, liegt deren Zukunft noch weitgehend im Nebel. Denkbar, sagt der RAG-Projektleiter, wäre dort gehobenes Wohnen in Lofts.

(RP)
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