Moers Nächtliches Feuer im Gefängnis

Moers · Bei einem Brand in der Justizvollzugsanstalt Kapellen sind drei Gefangene leicht verletzt worden. Das Feuer brach im Freizeitraum eines Hafthauses aus. Ursache war ein technischer Defekt im Schalter einer Lampe.

 Viel ist von dem Freizeitraum nicht übriggeblieben. Der entstandene Sachschaden wird auf mehrere Zehntausend Euro geschätzt.

Viel ist von dem Freizeitraum nicht übriggeblieben. Der entstandene Sachschaden wird auf mehrere Zehntausend Euro geschätzt.

Foto: Feuerwehr

Gegen 3.20 Uhr ging die Alarmmeldung bei der Feuerwehr ein: Brand in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Kapellen. Als die Retter eintrafen, brannte der Aufenthaltsraum in der zweiten Etage des Haufthauses F in voller Ausdehnung. Weil unklar war, wie viele Personen sich im Gebäude befanden, forderte Einsatzleiter Gesthuysen einen weiteren Löschzug, Rettungswagen und einen Notarzt an. Über die Gebäuderückseite wurde ein C-Rohr gelegt.

Die Fenster des Brandraumes zerplatzten, das Feuer schlug auf die Unterseite des Dachüberstandes über. 40 Einsatzkräfte der Hauptwache sowie der Löschzüge Kapellen, Schwafheim und Hülsdonk waren bis 5.22 Uhr im Einsatz.

Längst war Elke Krüger, Leiterin der JVA, informiert worden. Sie erklärt: Haus F ist eines der Hafthäuser, in denen die Gefangenen des offenen Vollzugs in Gruppen- und Einzelräumen wohnen. Die Zimmer sind nicht vergittert oder abgeschlossen. Im offenen Vollzug können sich die Inhaftierten innerhalb der JVA frei bewegen und das Gelände verlassen, um einer Berufstätigkeit nachzugehen. Es gibt auch keine Bestimmung, wann die Inhaftierten in ihren Betten liegen müssen. Ob zum Zeitpunkt des Feuerausbruchs ein Gefangener im Gruppenraum war, ist ungewiss.

Haus F aus dem Baujahr 2001 ist wie die anderen Hafthäuser ein zweistöckiges Gebäude und hat neben den Wohnräumen auch eine Teeküche und einen Freizeitraum. In diesem Gruppenraum brach das Feuer aus. Die Polizei ging zunächst davon aus, dass der Fernseher implodiert war. Doch dann kam sie zu dem Ergebnis, dass wohl der Schalter einer Lampe das Feuer ausgelöst haben könnte.

Dennoch ermittelte sie auch in andere Richtungen. Sie beschlagnahmte deshalb den Brandort. Einmal jährlich, erklärt Elke Krüger, werden die Elektrogeräte auf ihre Sicherheit hin überprüft. Drei Häftlinge wurden leicht verletzt. Zwei 49 und 59 Jahre alte Inhaftierte erlitten leichte Rauchgasvergiftungen. Ein 42-jähriger, der seinen Haftraum direkt neben dem Gruppenraum hatte, versuchte, an der Regenrinne herunterzuklettern. "Dabei zog er sich Schürfwunden zu", sagt Elke Krüger.

Ein zweiter Gefangener kletterte ebenfalls an der Regenrinne runter und überstand dies unverletzt. Im Hafthaus F waren rund 40 Gefangene untergebracht, viele in Einzelräumen. Sie wurden nun auf andere Räume verteilt, so dass jetzt etliche Räume doppelt oder sogar dreifach belegt sind. Vorher musste noch das Hab und Gut der Gefangenen aus den Räumen im Hafthaus F gepackt werden. Ein Feuer dieser Größe hat es in der JVA noch nicht gegeben. Elke Krüger erinnert sich lediglich daran, dass einmal in einem Haftraum ein Fernseher implodiert ist.

(RP)
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