Moers Nach Gift-Alarm: Fässer liegen noch in Halle

Moers · Das Grundstück ist abgesperrt, der Eigentümer hat noch nicht reagiert. Er muss die Fässer entsorgen.

 Ein Blick in die Halle.

Ein Blick in die Halle.

Foto: KT

Rund 20.000 Euro hat der Feuerwehreinsatz gekostet, der notwendig wurde, nachdem in der vergangenen Woche giftige, teils leckgeschlagene Fässer in einer Halle an der Hülsdonker Straße gefunden worden waren. Das hat Lutz Hormes, Technischer Beigeordneter, gestern in der Ratssitzung erklärt. Das Grundstück in der Innenstadt sei immer noch abgesperrt, täglich werde zudem von einem Enni-Mitarbeiter kontrolliert, ob das Gelände tatsächlich von niemandem betreten werde.

Von den elf Fässern und 20 Gebinden, die zur Stunde noch in der Halle lagern, geht laut Lutz Hormes keine direkte Gefahr aus. Die Halle selbst sei zwar in der Substanz miserabel, aber nicht akut einsturzgefährdet, beruhigte der Beigeordnete.

Stadt und Kreis Wesel (Untere Wasserbehörde und Umweltschutz) haben mittlerweile den Eigentümer des Geländes, der in Liechtenstein lebt, angeschrieben und ihn aufgefordert, die Fässer ordnungsgemäß zu entsorgen. "Wenn dieser Eigentümer aber nicht greifbar ist, müsste der Kreis anstelle seiner die Fässer entsorgen", sagte Hormes. Der Kreis gebe als Untere Wasserbehörde in dieser Angelegenheit den Takt an.

Zu dem illegalen Parkplatz des Therapie-Centers Eschler, der sich ebenfalls auf dem Gelände befindet, sagte Hormes, dieser sei geduldet, aber nicht bewilligt gewesen. Gabriele Kaenders, Fraktionsvorsitzende der Linken, stellte daraufhin die Sinnfrage: "Warum wird ein Parkplatz geduldet, wenn der nicht genehmigt ist?" Und schob noch hinterher: "Es wäre schön, wenn auch mal Falschparken geduldet würde." Hormes erwiderte, die Genehmigungsfähigkeit sei grundsätzlich gegeben gewesen, außerdem habe er dem Unternehmen, das sich damals gerade am Standort Moers ansiedelte, eine echte Chance geben wollen.

Den von der CDU gestellten Antrag auf "Akteneinsicht in die Vorgänge um das Auffinden der Gift-Fässer im August des vergangenen Jahres bis heute" trugen alle Fraktionen mit. In der vergangenen Woche hatte Hormes erklärt, dass man von den korrodierten Chemiefässern in der verlassenen Lagerhalle an der Hülsdonker Straße schon seit Monaten gewusst, aber nichts unternommen habe.

(RP/sgo)
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