Neukirchen-Vluyn Mordfall Kahlen: Zeuge widerspricht sich

Neukirchen-Vluyn · Am Freitag wurde der Prozess gegen die beiden mutmaßlichen Mörder des Neukirchen-Vluyners Dieter K. fortgesetzt. Ein Freund der beiden Angeklagten wurde in den Zeugenstand gerufen. Er hatte den beiden nach ihrer Ankunft in Rumänien geholfen, die gestohlenen Wertsachen des Opfers zu Geld zu machen, indem er das Diebesgut in einem Pfandhaus verkaufte. Zudem war offensichtlich, dass er seinen Freund Sebastian K. vor Gericht als besonders ehrlichen Mann darstellen wollte. Sie seien schon seit langem befreundet, Sebastian sei immer fleißig und korrekt gewesen.

Deshalb sei der Zeuge auch nicht auf die Idee gekommen, dass die beiden, als sie in Rumänien ankamen, Diebesgut bei sich trugen. Die Bewunderung für den 21-jährigen Mitangeklagten, Emeric, dagegen hielt sich in Grenzen. Zu ihm habe der Zeuge erst seit kurzem ein freundschaftliches Verhältnis. Im Dorf in Rumänien sei bekannt, dass dessen Familie zu starkem Alkoholkonsum und schlechtem Verhalten neige. Außerdem sei er es gewesen, der Dieter K. ermordete. Das jedenfalls soll Sebastian dem Zeugen in Rumänien berichtet haben. Der Polizei sagte er davon zuvor nichts — aus Angst.

Auffällig war aber, dass der Zeuge sich in zahlreiche Widersprüche verstrickte. Auf Frage der Staatsanwaltschaft gab er an, er habe nicht mit den Eltern der beiden Angeklagten nach der Festnahme geredet. Auf den Vorhalt, dass die Mutter seines Freundes aber genau dies behauptete, lenkte er dann ein. Des weiteren schoben sich die Angeklagten weiterhin gegenseitig die Schuld in die Schuhe. Die Verhandlung wird am 2. August fortgesetzt.

(bil)
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