Neukirchen-Vluyn Mordfall Kahlen: Polizisten bestätigen Widersprüche

Neukirchen-Vluyn · Im Prozess um den gewaltsamen Tod des Neukirchen-Vluyner Musikers Dieter Kahlen haben gestern mehrere Polizeibeamte vor Gericht ausgesagt. Die beiden Angeklagten hätten sich nicht nur gegenseitig belastet, sondern sich auch in Widersprüche verstrickt, so die Polizisten. Beide hatten versucht, dem Mitangeklagten den Mord in die Schuhe zu schieben. Das hatten sie auch bei Gericht gemacht.

Bei der Polizei gab Emeric K. an, er habe betrunken auf dem Sofa gelegen und seinen Landsmann mit einer Flasche in der Hand gesehen, bevor er einschlief. Als Emeric K. wieder wach wurde, habe er plötzlich im Auto des Opfers gesessen. Was in der Zwischenzeit geschah, wisse er nicht. Sein Freund habe ihn dann beschuldigt, dem 55-Jährigen mit einer Flasche auf den Kopf geschlagen und ihm ein Messer in den Brustkorb gerammt zu haben. Gemeinsam waren sie anschließend in dem gestohlenen Fahrzeug nach Rumänien gefahren. Nach seiner Festnahme in Rumänien sei Emeric K. von Polizeibeamten geschlagen und gezwungen worden, eine falsche Aussage zu unterschreiben, hatte er bei seiner Vernehmung in Deutschland angegeben.

Weitere Widersprüche hatte es bei der Frage gegeben, wer das Diebesgut aus dem Haus des Dieter K. zum Pfandleiher brachte. Der hatte sowohl den 20 als auch den 22 Jahre alten Angeklagten als Überbringer identifiziert.

Dieter K. war im Oktober vergangenen Jahres mit einem Messerstich in seinem Bett getötet worden. Das Auto hatten die Angeklagten nach einem Unfall zu einem Schrotthändler gebracht. Der Prozess wird am heute fortgesetzt. Ein Urteil ist noch nicht geplant.

(bil)
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