Moers Mojazz-Festival feiert gelungene Premiere

Moers · 150 Zuschauer erleben die erste Auflage des neuen Jazzfestivals mit vier erstklassigen Bands im Bollwerk. Die Organisatoren selbst eröffnen mit ihrer Combo "Slik Tiger" den Konzertabend.

 Die Band "Slik Tiger" mit der Sängerin Eva Löser hat das erste Mojazz-Festival eröffnet.

Die Band "Slik Tiger" mit der Sängerin Eva Löser hat das erste Mojazz-Festival eröffnet.

Foto: Klaus Dieker

Wenige Wochen vor dem Moers Festival stieg am Freitagabend die Premiere des Mojazz-Festivals im "Bollwerk 107". Vier junge Bands aus Deutschland und den Niederlanden präsentierten sich dabei den rund 150 Zuschauern. Fazit: ein echtes Highlight im Moerser Kulturkalender.

Die Musiker Jens Lammert und Felix Hecker haben das erste Mojazz-Festival organisiert. Die Idee, ein solches Festival zu realisieren, hatten die beiden Moerser zu Jahresbeginn. Schnell nahmen Jens Lammert und Felix Hecker Kontakt zu befreundeten Musikern auf und luden Bands ein. Die erste Ausgabe des Mojazz-Festivals eröffneten die beiden Organisatoren allerdings höchstpersönlich mit ihrer Band "Slik Tiger", die sich erst im Februar 2016 gegründet hat. Verstärkt wurde die Band, die neben dem Bassisten Felix Hecker und dem Gitarristen Jens Lammert aus dem Schlagzeuger Stephan Dlugos, dem Keyboarder Jan Lammert sowie der Sängerin Eva Löser besteht, beim Auftritt im "Bollwerk 107" durch den Trompeter Stephan Geiger und den Saxofonisten Moritz Schuster. Als Gastmusikerin konnte die Gruppe zudem die Violinistin Carolin Pook gewinnen, die derzeit Moerser "Improviser in Residence" ist. Bei den Liedern "Do you want to get high?", "Be cool" oder "What is you, what is me?" ergab sich aufgrund der Besetzung eine interessante Mischung aus Gitarren-Pop und jazzigen Bläsersätzen.

Fortgesetzt wurde das Festival im Anschluss von der Band "Pulsar Tales" aus Köln. Auch hier trafen poppige Gitarrenklänge auf klassische Streichinstrumente und Jazz-Elemente bei den Blechbläsern. Der atmosphärische Elektro-Sound des Keyboards und die dunkle, volle Stimme der Sängerin Taya Chernyshova gaben der Musik darüber hinaus eine größere Vielfalt und klangliche Dichte. Im "Bollwerk 107" spielte die Band, die sich im vergangenen Jahr gegründet hat, die Songs "Odyssey", "All the truths are not to be told", "Living Fantasy" und "Nothing in this world" aus ihrem ersten Album "One blurred disclosure". Die Kölner Band kann bereits einige Festivalauftritte vorweisen und ist im letzten Jahr auf dem "FARBTON Festival Köln", dem "Kulturschock Festival" in Koblenz und dem "Internationalen Jazz Festival" in Viersen aufgetreten.

Der Headliner des Mojazz-Festivals war die Band "Marutyri" aus Rotterdam, die seit September 2014 besteht und im vergangenen Sommer das Album "The Tribe" veröffentlicht hat. Neben Auftritten beim renommierten "North Sea Jazz Festival" war die Band bereits mehrfach in der beliebten niederländischen Fernsehshow "De Wereld Draait Door" zu Gast. Im "Bollwerk 107" präsentierten die Musiker ihre innovative und progressive Instrumentalmusik dem Moerser Publikum. Neben Gitarren, Synthesizer, Schlagzeug und Percussion sorgten auch bei "Marutyri" Saxofon, Trompete und Posaune für einen vollen Blechbläser-Klang mit sanften Jazz-Elementen. Dabei zeichneten sich die Songs "Inner Movements" und "Stellar Kid" neben griffigen Gitarren-Riffs besonders durch eine Vielzahl von raffinierten Rhythmuswechseln, Synkopen und wirbelnden Schlagzeug-Soli aus. Auch ruhige Klavierpassagen, sphärische Synthesizer-Klänge und Elemente des Funk sorgten für eine abwechslungsreiche Musikmischung.

Mit dem Auftritt der Band "Relaén" aus Osnabrück, die Einflüsse des Jazz, Soul und Funk miteinander verbindet, endete das erste Mojazz-Festival weit nach Mitternacht.

(cas)
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