Moers Moerserin droht dauerhafte Unterbringung in der Psychiatrie

Moers / Rheinberg · 21-Jährige steht wegen versuchten Totschlags und schwerer Brandstiftung vor Gericht. Sie soll Gegenstände auf die A 57 geworfen haben.

 Symbolbild

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Foto: dpa/David-Wolfgang Ebener

Um die dauerhafte Unterbringung einer Moerserin in einem psychiatrischen Krankenhaus geht es in einem sogenannten Sicherungsverfahren vor dem Landgericht in Kleve. Die Staatsanwaltschaft wirft der 21 Jahre alten Frau versuchten Totschlag in zwei Fällen sowie schwere Brandstiftung vor, begangen jeweils „im Zustand nicht ausschließbarer Schuldunfähigkeit“.

Die Frau soll im Januar an zwei Tagen hintereinander Gegenstände von der A57-Brücke in Moers-Genend auf die Fahrbahn geworfen haben. Beim ersten Mal handelte es sich um eine Warnbake, die gezielt auf ein herannahendes Auto geworfen worden sein soll. Es soll zur Kollision gekommen sein, die Autofahrerin konnte ihr erheblich beschädigtes Auto aber noch unter Kontrolle bringen. Beim zweiten Mal soll die Moerserin mehrere Holzlatten und mit Nägeln beschlagene Kanthölzer auf die Autobahn geworfen haben. Bei einem Auto platzten Reifen, der Fahrer konnte das Fahrzeug aber noch abfangen und auf den Seitenstreifen lenken.

Die Frau wurde nach den Taten im St.-Nikolaus-Hospital Rheinberg untergebracht. Dort soll sie wenige Tage später mit einem Feuerzeug einen Sessel im Speiseraum der geschlossenen Station angezündet, den Raum verlassen und die Tür geschlossen haben. Zum Glück wurde das Feuer schnell entdeckt. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen des Brandes auf weitere Räume verhindern. Die Station konnte aber wegen der Rauch- und Rußentwicklung nicht mehr benutzt werden.

Das Verfahren vor der vierten großen Strafkammer beginnt am Montag, 27. August, um zehn Uhr im Saal A103 des Landgerichts Kleve. Zahlreiche Zeugen sind geladen, außerdem ein Gutachter, der sich mit der Frage der Unterbringung der 21-Jährigen in einer psychiatrischen Klinik beschäftigt hat.

(pogo)
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