Kultur in Moers Moerserin bekommt „ihr Konzert“

Moers · Die Musikschule hält Wort: Birgitta Meier, die im vergangenen Jahr eine Konzert-Reihe besucht hatte, darf nun ein eigenes Programm zusammenstellen. Zu hören ist das Ergebnis am 25. Mai.

 Birgitta Meier (hinten links) mit den Pianisten Florian Besten und Wagner Prado sowie der Fagottistin Kerstin Raulfs-Bollhöfer.

Birgitta Meier (hinten links) mit den Pianisten Florian Besten und Wagner Prado sowie der Fagottistin Kerstin Raulfs-Bollhöfer.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Dass die Musikschule an der Filder Straße für musikalische Vielfalt in Unterricht und bei Veranstaltungen steht, ist seit Jahrzehnten bekannt. Aber das was sich die Schule jetzt für den 25. Mai ersonnen hat, ist ein Novum für die städtische Einrichtung: Erstmals darf ein Konzertgast tatsächlich ein auf seine Interessen zugeschnittenes Konzert mit Hilfe der Musikschule organisieren .

„Wir hatten im vergangenen Jubiläumsjahr eine besondere Mottowoche mit fünf Konzerten und außermusikalischen Themen – ,Rund um die 5’, ,Für Familienbande’, ,Weltenbummler’, ,Für Naturliebhaber’ und ,Zur Nacht’“, erläuterte am Montag die stellvertretende Musikschulleiterin Ulrike Schweinfurth. „Da haben wir in Aussicht gestellt, dass diejenigen, die alle fünf Veranstaltungen besuchen, einen Preis erhalten.“ Diejenige, die tatsächlich alle fünf Veranstaltungen besuchte, war Birgitta Meier, früher selbst Klavier- und Querflöten-Schülerin an der Musikschule. „Ich gehe seit September 2015 zu den Konzerten, wollte damals eigentlich nur meiner Tochter, die im Irland-Auslandssemester war, den Platz ,warmhalten’“, freute sich die 55-jährige, dass daraus nun so etwas herauskommt.

Prompt wurde Birgitta Meier zum Abschlusskonzert eingeladen, und sie erfuhr, dass sie ein Konzert zu ihren Bedingungen gestalten darf. „Alles war dabei offen. Sie durfte entscheiden, wo es stattfindet, ob in ihrem Wohnzimmer oder im Haus, für wen – allein, für die Familie, die Öffentlichkeit –, und was gespielt werden soll.“ Das hätte dann auch Pop oder Metal sein können.

Gemeinsam ging man dann zunächst mal auf die Suche nach einem passenden Arbeitstitel, der mit „Mein Konzert“ schnell gefunden war. Dass das Ganze im Konzertsaal der Musikschule stattfinden sollte, stand für die Moerserin auch schnell fest. „Dafür ist mein Wohnzimmer zu klein“, scherzte sie. Alle Freunde und Verwandte hat sie via Handzettel „angespitzt“. Zudem soll das Knzert für alle Musik-Interessenten offen zugänglich sein.

Birgitta Meiers Wunsch war es, Klezmermusik hörbar zu lassen. „Das ist mal was ganz anderes als das, was man in der Musikschule sonst hört. Es ist exotisch und interessant, und ich wusste , dass hier jemand ist, der es kann“, erläuterte sie. „Ich bin dann auf meine beiden Lehrer zugegangen“, freute sich Meier, dass sich die Pianisten Florian Besten und die Fagittistin Kerstin Raulfs-Bollhöferbereit erklärten, daran teilzuhaben und dabei mit Werken von Camille Saint-Saëns auch Klassisches interpretieren werden. „Ich hab mich geehrt gefühlt“, sagte die Lehrerin. „Und ich habe weder mit der Kollegin noch mit Fagott zusammen gespielt.“ Dazu kam dann noch ihr Sohn, ein hochalentierter Pianist, der sich „vorgedrängelt“ habe, ach dem Motto: „Ich spiele.“ Was schön aus der Sicht der Musikschule ist. „Wir freuen uns, dass ein Schüler hier wieder zurückkehrt“, sagte Schweinfurth. Als „Schmankerl“ wird außerdem der in Brasilien geborene Pianist Wagner Prado drei klassische und volkstümliche Stücke vortragen. Der 37-jährige ist erst seit einem Monat Musiklehrer an der Schule.

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