Festschrift zum 25-jährigen Bestehen „Erinnern und Handeln in Moers“

Moers · Der Moerser Verein „Erinnern für die Zukunft“ ist während des Corona-Lockdowns 25 Jahre alt geworden. Feiern konnte er den Geburtstag nicht. Geplant war eine Festveranstaltung im Alten Landratsamt. Als Festschrift ist eine neue Veröffentlichung erschienen, die im lokalen Buchhandel zu bekommen ist.

 Bernhard Schmidt vom Moerser Verein „Erinnern für die Zukunft". Der Verein veröffentlicht zum 25. Jubiläum das Buch „Erinnern und Handeln in Moers".

Bernhard Schmidt vom Moerser Verein „Erinnern für die Zukunft". Der Verein veröffentlicht zum 25. Jubiläum das Buch „Erinnern und Handeln in Moers".

Foto: Bernhard Schmidt

Am 23. März ist der Verein „Erinnern für die Zukunft“ 25 Jahre alt geworden. Dies sollte Mitte März mit einer Festveranstaltung im Alten Landratsamt gefeiert werden. Unter anderem war ein Festvortrag des Historikers Götz Aly geplant. Die Corona-Krise machte auch dieser Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung.

In dem Buch „Erinnern und Handeln in Moers“ wurden die Aktivitäten des Vereins, Rückblicke auf das Geleistete und Ausblicke auf Kommendes zusammengefasst. „Das Buch war als Festschrift zum 25-jährigen Bestehen unseres Vereins gedacht, geriet uns aber durch die Länge und Qualität der Beiträge auf 112 Seiten zu einer Zwischenbilanz dessen, wo Moers heute in Sachen Erinnerung steht“, sagt Bernhard Schmidt, Vorsitzender des Vereins. „Und dies – bevor wir mit der Ausstellung ins Alte Landratsamt einziehen.“

 Das Buch „Erinnern und Handeln in Moers“ ist gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro in den Moerser Buchhandlungen erhältlich.

Das Buch „Erinnern und Handeln in Moers“ ist gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro in den Moerser Buchhandlungen erhältlich.

Foto: Bernhard Schmidt

Zusammengestellt wurde die Festschrift von Bernhard Schmidt und Uli Hecker, der frühere Leiter der Moerser Regenbogenschule. Erinnert wird unter anderem an die Ausstellung „Widerstand und demokratischer Neubeginn“, die über Jahrzehnte in Rathäusern, Bezirksvertretungen, Sparkassenfilialen, Kirchengemeinden und weiterführenden Schulen der Region gezeigt wurde. Übersetzt ging sie 1998 in die französische Partnerstadt Bapaume. Auch die Entstehung von „Tatort Moers“ wird beleuchtet. Die erste ortsgeschicht­liche Dokumentation von Widerstand und Nationalsozialismus, die 1994 veröffentlicht wurde, ist Basis für viele weitere Projekte des Vereins. Erinnert wird an die Errichtung und Einweihung des Mahnmals für den Widerstand im Kreis Moers gegen die nationalsozialistische Diktatur im Jahr 2000, genauso wie an das Schicksal ehemaliger Zwangsarbeiter und der Kriegsgefangenschaft in Moers.

„Die Einladung ehemaliger Zwangsarbeiter in die Grafschaft war Anlass für die Gründung von ‚Erinnern für die Zukunft‘ 1995, der viele beindruckende und bewegende Begegnungen folgten“, berichtet Hecker. Die Zusammenarbeit des Vereins mit Jugend und Schule wird ebenso berücksichtigt wie die verschiedenen Arbeitskreise. In dem Band „Erinnern und Handeln in Moers“ kommen  neben Mitgliedern des Vereins  auch Ehrenbürgermeister Willi Brunswick, Landrat Ansgar Müller und  Bürgermeister Christoph Fleischhauer zu Wort.

Auch die künftige Ausstellung zur Moerser Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts im Alten Landratsamt wird im Buch thematisiert. Die Ausstellung soll dauerhaft im dortigen Dachgeschoss archivarisch und pädagogisch begleitet werden. Für diese Arbeit haben die dort zusammengeschlossenen Vereine im Herbst 2019 von der NRW-Stiftung 55.000 Euro zugesprochen bekommen. Voraussetzung ist jedoch, dass zuerst 10.000 Euro selbst aufgebracht werden.

„Damit dieser Betrag erreicht werden kann, bitten wir um Spenden“, sagt Bernhard Schmidt. Gespendet werden kann an „Erinnern für die Zukunft“, IBAN DE 96 3545 0000 1138 0033 12, Sparkasse am Niederrhein. Wie Schmidt erklärt, seien bis jetzt 5520 Euro zusammengekommen.

Das Buch „Erinnern und Handeln in Moers“ ist gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro in den Moerser Buchhandlungen erhältlich.

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