Moers Moerser sammeln Brillen für Arme

Moers · Evangelische Gemeinde Hochstraß und CVJM übergeben mehr als 2000 Augengläser.

 Simone Henzler (links), Projektleiterin Deutsches Blindenhilfswerk, freut sich mit Gisela Bachmann und Wolfgang Steinhardt über die Brillenspenden.

Simone Henzler (links), Projektleiterin Deutsches Blindenhilfswerk, freut sich mit Gisela Bachmann und Wolfgang Steinhardt über die Brillenspenden.

Foto: kdi

Gute Brillen sind auch hierzulande nicht billig zu haben. Für Menschen in armen Entwicklungsländern sind sie dagegen oft so gut wie unerschwinglich. Hier helfen seit fünf Jahren die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde Moers-Hochstraß. Auf Initiative von Wolfgang Steinhardt vom örtlichen CVJM geben sie alljährlich ihre alten Brillen am Eingang ihrer Kirche in einen speziellen Sammelbehälter und sorgen damit dafür, dass zum Beispiel Näherinnen in Gambia oder Nepal nicht wegen eines für uns eher kleinen Sehfehlers ihre berufliche Existenz verlieren. Insgesamt 10.400 Brillen konnte der Hochstraßer CVJM so bisher an das für die Verteilung zuständige Deutsche Blindenhilfswerk in benachbarten Duisburg übergeben, und auch die diesjährige Übergabe gestern im Gemeindezentrum Hochstraß umfasste wieder mehr als 2000 Brillen.

"Wir arbeiten bei der Verteilung mit verschiedenen kirchlichen und anderen Hilfsorganisationen in den jeweiligen Entwicklungsländern zusammen", erklärte die Projektleiterin des Duisburger Blindenhilfswerks Simone Henzler. "Sie säubern, vermessen und sortieren die Brillen und garantieren, dass sie auch da ankommen, wo sie wirklich gebraucht werden." So haben ihrer Aussage nach die bisherigen Empfangsländer Uganda und Kenia inzwischen eine eigene, kleine Brillenproduktion auf die Beine gestellt, deren Erfolgsaussichten man nicht durch billige Spendenlieferungen unterlaufen möchte. Deswegen gehen die in Hochstraß gesammelten Brillen jetzt vor allem in syrische Flüchtlingslager im Libanon und nach Nepal, wo sie entweder umsonst oder manchmal auch gegen einen kleinen Obolus an die entsprechenden Bedürftigen verteilt werden. Mit dem Obolus finanzieren die jeweiligen Stellen dann zusätzliche Hilfen wie Medikamente und augenärztliche Behandlungen.

Für die nächste Brillensammlung können Spender ihre alten Brillen entweder während der üblichen Gottesdienstzeiten in der Kirche oder dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 12 Uhr und mittwochs von 17 bis 18 Uhr im Gemeindebüro an der Jüchenstraße 1 abgeben.

(lang)
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