Moers Moerser legen Garten vor Stadtkirche an

Moers · Der Anfang ist getan: Pflücksalat und Spinat sind vor der Moerser Stadtkirche ausgesät. Der mediterrane Kräutergarten ist ebenfalls angelegt. Etliche Freiwillige halfen gestern dabei, den ersten urbanen Garten in Moers anzulegen.

 Säen, gießen und ernten: Jung und Alt ließen sich gestern auf die ungewöhnliche Garten-Aktion vor der Moerser Stadtkirche ein. Viele Passanten blieben neugierig stehen.

Säen, gießen und ernten: Jung und Alt ließen sich gestern auf die ungewöhnliche Garten-Aktion vor der Moerser Stadtkirche ein. Viele Passanten blieben neugierig stehen.

Foto: Klaus Dieker

Spinat, Möhren, Radieschen und Pflücksalat – ein buntes Gemüse wird die Fläche vor der Moerser Stadtkirche in den kommenden Tagen und Wochen verschönern. Die ersten Pflanzen sind seit gestern gesät und gesetzt. "Das ist eine schöne Idee", betonte Monika Braun, die zu den ersten freiwilligen Helfern gehörte. "Ich habe mal einen Bericht im Fernsehen über so einen urbanen Garten gesehen und fand, dass die Leute ziemlich schlau sind: Sie treffen sich, pflanzen, ernten und feiern zusammen", erzählte die Moerserin, warum sie das Projekt unterstützt, das Anne Tenhaef, Theaterpädagogin am Schlosstheater, in Zusammenarbeit mit der Stadtkirche initiiert hatte.

"Ich finde es wichtig, dass Kinder einbezogen werden sollen. Viele wissen heute ja gar nicht mehr alle Gemüsesorte zu benennen", fügt Monika Braun hinzu. Ingrid Wocker hat aus ihrem heimischen Garten Winter Postelein mitgebracht. Es handelt sich um ein winterhartes Gemüse, das längst in Vergessenheit geraten ist. "Es hat sich in meinem Garten selbst ausgesät", erzählt Ingrid Wocker. Ihr gefällt die Idee, sich an einem ungewöhnlichen Kunstprojekt im öffentlichen Raum zu beteiligen.

"Das hat doch was. Man kann sich hinsetzen und schauen, ohne in ein Café gehen zu müssen. Wenn es wärmer wird, sollen hier ja regelmäßig Veranstaltungen stattfinden." Pfarrerin Anke Prumbaum zeigte sich gestern mit der Resonanz auf den urbanen Garten zufrieden: "Zum Glück hat heute das Wetter mitgespielt. Viele Leute sind stehen geblieben und haben gefragt, was wir hier vorhaben. Wir sind gut ins Gespräch gekommen", erzählt die Pfarrerin. Hilfe erhielten die Organisatoren auch von Albert-Schweitzer-Schülern.

Sechs Schüler waren mit ihrem Lehrer vor Ort, um die Kisten und Erde auf die Rasenfläche zu tragen. "Unser Lehrer kam in die Klasse und hat uns gefragt, ob wir gerne an der Stadtkirche mit pflanzen möchten. Ich habe mich gemeldet", erzählte die 13-jährige Lisa. Sergej (13) erklärte: "Ich mache hier mit, weil es gut für die Umwelt ist. Mir gefällt die Arbeit." Wie Anne Tenhaef berichtete, haben Geschäftsleute in der Nachbarschaft versprochen, ein Auge auf den Garten zu haben.

Unterstützung gab es auch von der Enni, die den Gärtnern Schubkarren zur Verfügung stellte. Die Organisatoren haben sich auch eine Expertin ins Boot geholt: Ute Schenkendorf, die in Alpen eine Kräuter-Gärtnerei mit alten Sorten und Raritäten führt, stand allen Freiwilligen mit Rat und Tat zur Seite. "Der Ort ist wegen der Bäume nicht so perfekt. Aber es ist eine schöne Aktion." Schenkendorf hat fast 40 verschiedene Gemüsesorten mitgebracht. "Demnächst wollen wir essbare Blüten anpflanzen.

Und Kapuziner-Kresse. Sie ist die Heilpflanze des Jahres." Wer helfen will, kann sich an Anne Tenhaef unter 02841 94 93 043 wenden.

(RP)
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