Moers Moerser kümmert sich um Kinder in Not

Moers · Der Moerser Georg Ritterbach engagiert sich seit einigen Jahren für das Friedensdorf in Dinslaken, das sich um kranke und verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten kümmert. Er hält Vorträge und führt Besucher durch das Dorf.

 Georg Ritterbach, inmitten der Friedensdorfschützlinge, gehört seit einigen Jahren zu den Ehrenamtlichen der Hilfseinrichtung.

Georg Ritterbach, inmitten der Friedensdorfschützlinge, gehört seit einigen Jahren zu den Ehrenamtlichen der Hilfseinrichtung.

Foto: Martin Büttner

Georg Ritterbach führt Besuchergruppen durch das Friedensdorf an der Rua Hiroshima, hält Vorträge über die Arbeit der humanitären Einrichtung und steht Interessenten an Infoständen Rede und Antwort. Er ist einer der vielen Ehrenamtlichen, die sich für das Friedendorf einsetzen und stets zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden. "Ich mache die Arbeit wirklich gerne und möchte sie auch noch einige Jahre fortsetzen", sagt der 73-Jährige. Seit 2011 bringt er sich für das Friedensdorf, das in diesem Jahr 50 Jahre alt wird, ein.

Als Georg Ritterbach, der in Moers lebt und viele Jahre Inhaber eines Tabak-, Wein- und Spirituosengeschäftes an der Dinslakener Neustraße war, das Rentenalter erreicht hatte, wollte er sich ehrenamtlich für eine gute Sache engagieren. Damals las er in der Zeitung, dass das Friedensdorf finanzielle Probleme hatte und Mitarbeiter der Einrichtung deshalb freiwillig auf tarifliche Sonderleistungen verzichteten. "Das hat mir imponiert", erinnert sich der rüstige Senior. Er nahm Kontakt zum Friedensdorf auf und absolvierte später ein Einführungsseminar, das für Männer und Frauen angeboten wird, die sich in der Einrichtung, die ihre Zentrale an der Lanterstraße in Dinslaken hat, ehrenamtlich einbringen möchten. "Ich wollte natürlich wissen, auf was ich mich da einlasse."

Ursprünglich dachte er daran, Kinder im Krankenhaus zu betreuen. Doch von diesem Entschluss kam er nach dem Seminar und einer unruhig verbrachten Nacht wieder ab, da er wusste: "Das kann ich nicht". So entschied sich, in der Küche zu helfen. Im dortigen Team fühlte er sich wohl, schälte Kartoffeln, schnibbelte Möhren. Nach einem Jahr hatte er genug Kartoffeln geschält und suchte ein neues Betätigungsfeld im Friedensdorf. Da bot sich die Öffentlichkeitsarbeit an, und dort fand er seine Bestimmung.

Er versteht es nicht nur, die ältere Generation für das Friedensdorf zu begeistern, auch Kinder hören ihm gebannt zu, wenn er in Schulen über die Hilfseinrichtung spricht. Nicht selten kommt es vor, dass nach einem seiner Vorträge die Zuhörer sammeln und die Spenden später im Friedensdorf übergeben werden. Dann ist Ritterbach zumeist wieder dabei und führt die Gäste durch die Einrichtung. "Viele kennen das Friedensdorf nicht und sind zumeist positiv beeindruckt, wenn sie es kennengelernt haben", berichtet der Ehrenamtliche.

In diesem Jahr hat er schon 24 Einsätze für das Friedensdorf hinter sich, etliche werden folgen. Mal stehen für ihn zwei, drei Termine in einer Woche an, auch mal keiner. Vieles in seinem Tätigkeitsbereich macht er selbstständig. Georg Ritterbach ist flexibel und setzt sich mit ganzem Herzen für das Friedensdorf ein.

"Es gibt viele Möglichkeiten, sich hier einzubringen. Für jeden ist etwas dabei", sagt der Ehrenamtliche aus eigener Erfahrung. "Wenn Du auf den Dorfplatz gehst und die vielen Kinder hier siehst, dann vergisst du deine eigenen Sorgen. Die Jungen und Mädchen erhalten hier die Chance, geheilt nach Hause zurückzukehren."

(RP)
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