Moerser Krankenhäuser stellen sich für Zukunft auf Bethanien hält an Ärztehausplänen fest

Moers · Apotheker Günter Krivec hat sich aus dem Projekt zurückgezogen. Trotzdem ist das Thema nicht vom Tisch. Im April soll der neue Parkplatz fertig sein. Und: Beide Moerser Krankenhäuser stellen sich für die Zukunft auf.

 Das Bethanien-Gelände wird sich verändern. Stiftungsvorstand Dr. Ralf Engels will bis 2030 fünf Bauabschnitte realisieren.

Das Bethanien-Gelände wird sich verändern. Stiftungsvorstand Dr. Ralf Engels will bis 2030 fünf Bauabschnitte realisieren.

Foto: Bethanien

Mehr Platz schaffen – für Patienten, für die Behandlung, für Aus- und Fortbildung, aber zum Beispiel auch für Autos: Die Pläne des Krankenhauses Bethanien existieren nicht erst seit heute. 2019 allerdings sollen sie einen großen Schritt vorankommen. Schon jetzt zählt das Haus mit seinen vier internistischen und vier chirurgischen Kliniken, der Gynäkologie, Radiologie, Pädiatrie, der Anästhesie/operativen Intensivmedizin, den Lungen-, Darm-, Trauma-, Perinatal- und Brustzentren, den angeschlossenen onkologischen und radiotherapeutischen Praxen und dem Institut für Pathologie zu den größten Kliniken am Niederrhein. Und es soll weiter wachsen. Bis ins Jahr 2030 reicht die Planung von Stiftungsvorstand Dr. Ralf Engels, unterteilt in fünf Bauabschnitte. Das erste Projekt – die Erweiterung des Krankenhaus-Parkplatzes – wird bereits umgesetzt.

Seit knapp zwei Monaten wird auf dem Klinikgelände gebaut. „Ich gehe davon aus, dass wir ab März/April rund 400 dringend benötigte zusätzliche Parkplätze zur Verfügung haben werden“, sagt Engels. „Was das betrifft, können wir den Bedarf schon seit Jahren nicht decken. Und er wird weiter steigen.“ Spätesten dann, wenn das auf dem Campus geplante Ärztehaus doch irgendwann kommt. „Wir halten an den Plänen fest und stehen mit mehreren potenziellen Investoren in Kontakt“, betont Engels. „Wann und in welcher Form sich die realisieren lassen, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sagen.“

Wie berichtet, wollte das Bethanien ein Ärztehaus mit Apotheke ursprünglich gemeinsam mit dem Moerser Apotheker Günter Krivec realisieren. Die Planung war weit fortgeschritten, die Baugenehmigung lag bereits vor und sah ein Gebäude mit circa 4000 Quadratmetern Nutzfläche auf dem Klinikparkplatz links neben der Einfahrt zum Krankenhaus vor. Im September wurde bekannt, dass sich Krivec aus dem Projekt zurückzieht. „Als enge und stets vertrauensvoll zusammenarbeitende Projektpartner haben wir erkannt, dass es einen neuen Anlauf in Sachen Ärztehaus geben sollte, und haben daher einvernehmlich mit dem Investor vereinbart, das Projekt nicht in der ursprünglich geplanten Form gemeinsam zu realisieren“, sagt Engels. Mit anderen Worten: Es wird noch einmal ganz neu gedacht.„Was jetzt schon feststeht, ist, dass wir unsere Schule vergrößern werden“, sagt der Stiftungsvorstand. „Das betrifft sowohl das Bauliche, als auch die Schülerzahl.“

Wir halten fest: Das Bethanien wächst. Wohin, das wird auch das kommende Jahr zeigen. Bereits 2015 war öffentlich die Rede von einem neuen Bettenhaus, um der gestiegenen Patientennachfrage nachkommen zu können.

Was das fachliche Angebot betrifft, wollten beide Moerser Krankenhäuser – das Bethanien und das St. Josef – trotz bestehender und möglicherweise wachsenden Konkurrenz weiter kooperieren, heißt es von beiden Seiten. „Das klappt in vielen Bereichen hervorragend und ist nicht nur aus Patientensicht ein absoluter Vorteil für Moers“, sagt St. Josef-Geschäftsführer Ralf Nennhaus. „Dadurch, dass sich die beiden Häuser mit ihren Schwerpunkten ergänzen, schaffen wir zusammen fast ein Maximalversorgungsangebot, wie es sonst zum Beispiel ein Universitätsklinikum bietet.“

In einem ab 1. Januar geltenden Vier-Stufen-System der stationären Notfallversorgung sehen sich beide Moerser Häuser denn auch in der Stufe zwei, also der zweithöchsten. Das neue System legt Mindestanforderungen an die Notfallstrukturen fest und ist Grundlage dafür, dass Krankenhäuser, die den Umfang der vorgehaltenen Notfallstrukturen berücksichtigen, künftig Vergütungszuschläge bekommen können. „Das“, sagt Nennhaus, „ist gut.“ Es mache die Finanzierung zielgenauer und gerechter als bisher, gleichzeitig würden qualitätssichernde Standards für Notfallstrukturen gesetzt. „Ich gehe davon aus, dass sowohl das Bethanien als auch wir die Anforderungen erfüllen“, sagt Nennhaus. „Wir gehen diesbezüglich gemeinsam und abgestimmt vor.“

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