Kirche in Moers Moerser Jugendcamp beim Kirchentag in Dortmund

Moers/Dortmund · „Was für ein Vertrauen“ lautet das Motto der Großveranstaltung. Der Kirchenkreis Moers ist dort gut vertreten.

 Vorfreude auf einen schönen Tag: Die jungen Leute bereiten den „Menschenkicker“ für das Moerser Camp in Dortmund vor.

Vorfreude auf einen schönen Tag: Die jungen Leute bereiten den „Menschenkicker“ für das Moerser Camp in Dortmund vor.

Foto: Uwe-Jens Bratkus-Fünderich

„Was für ein Vertrauen“ – unter diesem Motto findet der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund statt. Mehr als 100.00 Besucher sind angemeldet. Sie haben die Qual der Wahl: über 2300 Veranstaltungen sind im Programmheft für die vier Tage aufgeführt. Auf dem Kirchentag ist die Region Moers sehr gut vertreten. Unsere Aushängeschilder: Nikolaus Schneider, früher Superintendent in Moers, dann Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland, mit seiner Frau Anne, die sich immer wieder freuen, wenn sie auf Weggefährten aus Moers treffen, wie etwa den ehemaligen Bundesminister Jürgen Schmude und seine Frau.

Das andere Gesicht des Niederrheins ist Judy Bailey aus Alpen. Die Bandleaderin ist mit ihrem Mann Patrik Depuhl begeistert mit ihrem ansteckenden fröhlichen Glauben und ihren bewegenden Liedern. Sie tritt zum Beispiel zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Westfalenhalle auf. Wichtiger ist aber vielleicht der Alpener Abend am Samstag. Da stellt sich die Gemeinde Alpen mit ihrem Flüchtlingsprojekt und der Musik von Judy Bailey einem großen Kirchentagspublikum vor.

Okko Herlyn, ehemaliger Theologieprofessor, vielen als Kabarettist bekannt, trifft man genauso wie die Kindernothilfe, die wieder ein Großkonzert mit den „Alten Bekannten“ und Culcha Candela organisiert oder den Neukirchener Erziehungsverein, der auch sein Buchprogramm präsentiert.

Manchmal beeindrucken auch die scheinbar kleinen Aktionen. Dem Evangelischen Forum des Kirchenkreises Moers ist es gelungen, die schon in der Stadtkirche Moers vorgestellte Ausstellung „Du hast mich freundlich angesehen“ zu zeigen. Andrea Kröger, die das Projekt leitet, ist zusammen mit der Fotografin Andrea Zmrzlak froh, dass mit der Lutherkirche in Dortmund-Hörde ein guter Ausstellungsort gefunden wurde. Die Ausstellung zeigt großformatige Portraits zu Geschichten, die vor allem Niederrheiner erzählt haben. Es geht um das Erleben von Schmerz, Leid und Folter und der Frage: Wie kann Vergebung gelingen? Viele tausend Besucher werden den Gruß aus Moers mit in ihre Welt nehmen. Wie auch Nikolaus Schneider, der zusammen mit der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Claudia Roth, hier einen Gottesdienst mit Abendmahl feiert. Schneider war begeistert von der Ausstellung – zumal er die meisten Menschen, die im Buch vorkommen, aus seiner Moerser Zeit kennt. Die Ausstellung hat auch eine wichtige politische Botschaft: Bei aller Verletzung der Menschenrechte, die täglich nicht eingehalten werden, bleibt doch die Hoffnung auf eine gelingende Zukunft und dann auf Versöhnung und Vergebung im Angesicht Gottes. Das Buch „Du hast mich freundlich angesehen“ ist im Neukirchener Verlag erschienen und noch zu erhalten.

Der Jugendreferent des Kirchenkreises Moers, Torsten Kapturek, hat die Jugendlichen aus den Gemeinden eingeladen, nach Dortmund zu fahren. „Dieses Mal konnten wir kaum Jugendliche begeistern. Das ging den Jugendmitarbeitern der umliegenden Kirchenkreise ähnlich“, sagt er. „Sonst sind wir mit mehr als 150 jungen Menschen in drei oder vier Bussen zu den Kirchentagen gefahren. Jetzt hatten wir Gelegenheit, Neues auszuprobieren. Mit den interessierten Jugendlichen gestalten wir im großen Jugendcamp des Kirchentages das Programm mit. Wir haben ein Besuchscafé, verschiedene Spielangebote für die jungen Besucher und als Attraktion unseren Menschenkicker aufgebaut.“

Die Jugendlichen fahren morgens in Moers los und sind am Abend zurück. Die meisten erhoffen sich eine fröhlichen, abwechslungsreichen Tag und die Begegnung mit anderen Jugendlichen aus ganz Deutschland. „Und heute Abend gehen wir alle auf den Hansaplatz feiern! Culcha Cadela und die alten Freunde!“, so das gemeinsame Schlusswort der jungen Besucher.

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