Moers Moerser hängen an ihrer Eissporthalle
Moers · Fast war die Halle am Solimare schon geschlossen. Doch ließ sich die Politik kurzfristig umstimmen. Der Verbleib der Eishalle ist elementar wichtig für die Vereine, bietet aber auch für Jung und Alt eine willkommene Freizeitbeschäftigung.
"Hurra Glatteis". Mit diesem Slogan lockt die Enni die Besucher in die Eissporthalle. Und beim bis dato recht milden Winter bleibt sie vorerst die wohl einzige rutschige Fläche in der Region, auf der Wintersportfans ihre Eislauffähigkeiten unter Beweis stellen können. Und viele sagen: "Zum Glück haben wir sie noch."
Denn noch vor ein paar Monaten sah es nicht gut aus für die Zukunft der Halle. Laut dem Haushaltssanierungsplan, den die Ampel-Koalition aufstellte, sollte der "Energiefresser" geschlossen werden. Immerhin stehen jährlich 585 000 Kilowattstunden Energieverbrauch zu Buche (im Zeitraum 2011), der Bärenanteil davon entsteht im Winter in der Eissaison. Zum Vergleich: Eine vierköpfige Familie verbraucht im Schnitt 3 500 Kilowattstunden im selben Zeitraum. Umgerechnet verbraucht die Halle also soviel wie 167 Familien.
Doch trotzdem lehnten sich Bürger und die Vereine wie der GSC Moers geschlossen dagegen auf und sammelten binnen kürzester Zeit rund 6000 Unterschriften, die sie dem Bürgermeister Norbert Ballhaus vorlegten.
Zunächst mit Erfolg — doch steht noch in den Sternen, ob die Eissporthalle nicht bald wieder zur Debatte stehen wird. "Wir sind einfach guter Hoffnung, dass die Halle auch in Zukunft bleiben wird", sagt Elke Kristofic, kommissarische Fachwartin für den Eiskunstlauf des GSC Moers. "Unser Hauptanliegen ist es, den Kindern die Möglichkeit zu geben eiszulaufen." Und dabei denkt Kristofic auch an die Sportvereine selbst. "Für unseren Sport, Eishockey und Eislaufen, brauchen wir die Halle um auch Nachwuchs zu fördern", erklärt sie.
Und eine Alternative gibt es für Kristofic nicht. "Die nächsten Hallen sind die in Duisburg, Düsseldorf oder in Krefeld", weiß sie. "Das Anreise ist für für unsere Mitglieder nicht tragbar und für die Kinder aus Neukirchen-Vluyn oder Kamp-Lintfort ist das einfach zu weit", so Kristofic.
Auch der Betreiber Enni spricht sich für die Eishalle aus. "Wir haben den politischen Auftrag, die Halle zu betreiben. Und wenn wir etwas machen, dann richtig", erklärt Pressesprecherin Katja Nießen. Damit spricht sie vor allem das ausgebaute Angebot an, dass die Eissporthalle bietet. Ob Mottopartys wie kürzlich bei der "Santa Claus Party", bei der hunderte junge Menschen die Halle stürmten, oder die Ehemaligen-Partys", wenn auch Ältere auf ihre Kosten kommen, versprechen regelmäßig ein volles Haus und gute Stimmung bei den Besuchern. "Und dazu kommen auch die Disko-Veranstaltungen am Freitag", sagt Nießen.
Die jungen Kinder nehmen diese als ihren Diskoersatz und es ist immer voll." Im vergangenen Jahr 2011 zählte der Betreiber genau 37 493 zahlende Besucher. Und auch für dieses Jahr glaubt man, diese Zahl mindestens bestätigen, wenn nicht überbieten zu können.