Moers Moerser FDP eröffnet schon den Wahlkampf

Moers · Die SPD will ab nächster Woche nachziehen. Die Grünen haben die wenigsten Plakate, die Linken werben nicht für ihre Kandidatin.

 Die Helfer der FDP haben je 200 Plakate in Moers und Krefeld sowie 50 Plakate in Neukirchen-Vluyn aufgehängt.

Die Helfer der FDP haben je 200 Plakate in Moers und Krefeld sowie 50 Plakate in Neukirchen-Vluyn aufgehängt.

Foto: Hans-Ulrich Kress

Noch lächelt Michael Terwiesche eher etwas verloren als zuversichtlich von dem Plakatreiter im Moerser Gewerbegebiet. Der Rechtsanwalt ist Spitzenkandidat der FDP im Wahlkreis Krefeld-Nord/Moers/Neukirchen-Vluyn. Seine Plakate sind die ersten auf Moerser Gebiet im Bundestagswahlkampf 2013. Die RP hat nachgefragt, wie weit die Parteien mit ihrer Wahlkampfwerbung sind.

SPD Bundesweit startete die Partei eher unglücklich in den Wahlkampf. Zunächst sorgten Anti-Merkel-Plakate für Kritik aus den eigenen Reihen. Dann sorgten angeblich umweltfreundliche Hohlkammerplakate für Verdruss. Die Tafeln erwiesen sich als nicht wetterfest und verloren ihre Farbe. Dadurch verzögerte sich die Auslieferung. Ursprünglich war das erste Augustwochenende avisiert gewesen, jetzt wird es wohl am 12. August losgehen. Dann dürfte Spitzenkandidat Siggi Ehrmann auch aus dem Urlaub zurückgekehrt sein. Für Krefeld, Moers und Neukirchen-Vluyn sind 1600 Exemplare gedruckt worden. Wie viel davon für welche Stadt bereit stehen, wusste Wahlkampfleiter Frank Meyer ebenso wenig zu sagen, wie er die die Kosten der Werbeaktion benennen konnte.

CDU "Kurz und knackig", verspricht der Moerser Stadtverbandsvorsitzende Joachim Fenger, werde der Wahlkampf der Moerser Christdemokraten für die Bundestagskandidatin Kerstin Radomski werden. Erst Ende August soll mit dem Plakatieren begonnen werden. "Sonst gibt es einen Abnutzungseffekt", sagt Fenger. Die CDU wolle sich auf die Ausfallstraßen beschrenken. 600 Mal hat sie Radomski als Motiv, 800 Mal bundespolitische Motive — vermutlich viel Merkel darunter. Die Kosten für die Plakate und fünf Großstellwände (so genannte Wesselmänner) beziffert Fenger für Moers auf etwa 5000 Euro.

FDP Dino Maas, Chef der Moerser Liberalen, nennt zwei Gründe für das frühe Plakatieren: "Wir wollten uns die besten Standorte sichern, und die Aktion sollte vor meinem Urlaub gelaufen sein." Der Hohlkammer-Terwiesche braucht also einiges an Durchhaltevermögen bis zum Wahltag. Die Helfer der Partei haben je 200 Plakate in Moers und Krefeld sowie 50 Plakate in Neukirchen-Vluyn aufgehängt. Die FDP kalkuliert mit Kosten von etwa 10 000 Euro.

Grüne Die Grünen beginnen am 13. August zu plakatieren. Ausgehängt werden Plakate der Kandidatin Ulle Schauws sowie Themenplakate. Laut Mitteilung von Hans Hanke sollen in Moers nur 80 Plakate aufgestellt werden. Materialkosten laut dem Moerser Wahlkampfleiter Hanke: 80 Euro.

Linke Nicht ganz so minimalistisch gibt sich die Linke. Sie verteilt in Moers und Neukirchen-Vluyn 350 Themenplakate. Das Konterfei der Kandidatin Gabriele Kaenders erscheint nirgendwo. Kaenders: "Im Übrigen bin ich persönlich gegen jede Wahlplakatierung. Es handelt sich dabei um eine Geldverschwendung ohne gleichen, und die Umwelt leidet auch. Den Nutzen durch Plakatierungen in den letzten Wochen vor der Wahl Stimmen zu fangen, halte ich für marginal."

(RP)
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