Kundgebung Moerser entzünden Lichter gegen Rechts

Moers · Aufruf des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage

 Viele Moerser haben sich am Mittwochabend auf dem Altmarkt versammelt, um ein Zeichen zu setzen.

Viele Moerser haben sich am Mittwochabend auf dem Altmarkt versammelt, um ein Zeichen zu setzen.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Gemeinsam die brauen Ecken von Moers ausleuchten, das ist die Botschaft der gestrigen Lichteraktion auf dem Moerser Altmarkt, zu dem das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage aufgerufen hatte. „Moers ist bunt, nicht braun“, so Gudrun Tersteegen (Grüne) bei ihrem Appell an die gut gefüllten Reihen auf dem Altmarkt. Kerzen, Lichterkette, Taschenlampen und Handys leuchteten am ersten Januartag auf für die Demokratie.

Mit dem Jahr 2020 jährt sich in Deutschland die Befreiung vom NS-Faschismus vor 75. Jahren. Anlass genug, aufmerksam zu sein, sich gegen Hassparolen, antisemitische Äußerungen, Hakenkreuzschmierereien und Stolpersteinschändungen zu wehren. Oder aber gegen Konzerte der rechten Szene gegenüber dem Moerser Synagogenbogen. Vom „braunen Raunen“ sprach Gudrun Tersteegen, gegen das sich eine selbstbewusste Moerser Stadtgesellschaft zu wehren weiß, wenn sich altbekannte Mechanismen der Lüge und des Misstrauens in Gang setzten. Eindringlich waren auch die Worte von Bürgermeister Christoph Fleischhauer. „Wir sind mehr“, so seine Botschaft zu Beginn des neuen Jahrzehnts im Kampf gegen Rassismus, Extremismus, Gestrige, Ignoranten und diejenigen, die sich von Stammtischparolen einfangen und imponieren lassen. „Wir sind nicht braun, sondern bunt. Wir sind Moerser“, so Fleischhauer, der damit an die lange Tradition der Städtepartnerschaft mit Ramla, anderer Vereine und Institutionen erinnerte, die eine Verständigung praktizierten. Er nannte die ehrenamtlichen Akteure, die geflüchteten Menschen in Moers Halt und Sicherheit gegeben haben. Moers gehe weiter seinen Weg, so Fleischhauer.

Von einem Zeichen gegen Gewalt, gegen Rechts und für demokratische Vielfalt sprach Ibrahim Yetim (SPD-MdL). Er warnte davor, gegen Menschen mit anderer Hautfarbe und Herkunft vorzugehen, sich in sozialen Medien an Hetz- und Hasskampagnien zu beteiligen. „Wir wollen ein friedliches und offenes Moers, das über NRW ins Land und die Welt strahlt“, so Yetim.

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