Schule in Moers Zwei Freunde bauen ihr Abitur am Grafschafter

Moers · Dlovan Ferman kam Ende 2014 nach der Flucht aus seinem Heimatland Syrien nach Moers. Der damals 16-Jährige fand mit dem Grafschafter Gymnasium eine Schule, die ihn aufnahm. Ungewöhnlich für ein Gymnasium.

Und jetzt? 2019 bestand Dlovan Ferman mit 83 anderen Schülern und Schülerinnen am Grafschafter Gymnasium sein Abitur: Durchschnitt 2,2. In vier Jahren lernte der junge Syrer eine fremde Sprache, fand sich in einem neuen Schulsystem zurecht und fand seinen Platz in einer für ihn anfangs fremden Gesellschaft und Kultur – und  er erreichte den höchsten schulischen Bildungsabschluss in Deutschland.

„Ohne die Unterstützung des ehemaligen GGS-Schulleiters, Herrn Hucks, der mir die Chance gab und die große Hilfsbereitschaft aller am Gymnasium, hätte ich es nicht geschafft,“ sagt der junge Mann heute.  Außerdem ist sein Motto: „Du kannst alles schaffen, was du willst!“ Das hat er getan.

Ali Abou Hamdan machte seinen Abschluss an einer Realschule und wechselte dann mit 18 weiteren Realschülern an  die Oberstufe des Grafschafter Gymnasiums.  Kein leichter Schritt. „Am Anfang war die Unsicherheit groß“, berichtet er. Neue Lehrer, neue Mitschüler, neue Anforderungen. Doch schon nach kurzer Zeit wuchs die Gruppe zusammen, eine Gemeinschaft entstand. Er wurde zum Jahrgangsstufensprecher und danach zum Schülersprecher gewählt.

Auch wieder eine große Herausforderung, die Hamdan gerne annahm. Schließlich bestand er sein Abitur am Grafschafter Gymnasium mit der Bestleistung:  1,0.  Er erreichte 875 von 900 möglichen Punkten.  

„Wenn man  wirklich etwas erreichen möchte, dann findet man immer einen Weg, ans Ziel zu kommen. Dabei muss man über den Ersteindruck hinaus zeigen, wer man ist, welche Werte man vertritt und was man kann“, ist Hamdans Fazit. Jetzt möchte er erst Arzt werden – und dann Politiker.

(RP)
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