Tüv-Report in Moers Zwei Drittel der Autos bestehen den Tüv

Moers · Bei 26,4 Prozent aller Fahrzeuge, die an den Tüv Nord-Stationen in Moers inspiziert wurden, haben die Prüfer erhebliche und gefährliche Mängel bei der Hauptuntersuchung (HU) festgestellt. Sie mussten umgehend repariert werden. Der Tüv Nord hat jetzt die Ergebnisse seiner HU-Statistik vorgelegt.

 Ein Sachverständiger vom Tüv Nord überprüft bei einer Hauptuntersuchung (HU) einen PKW.

Ein Sachverständiger vom Tüv Nord überprüft bei einer Hauptuntersuchung (HU) einen PKW.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Insgesamt 61,4 Prozent aller Autos, die im vergangenen Jahr an den Tüv-Nord-Stationen in Moers von den Sachverständigen in der Hauptuntersuchung (HU) inspiziert wurden, hatten keine Mängel. Ein gutes Ergebnis. Zusätzlich gab es bei 12,2 Prozent der Fahrzeuge nur geringe Mängel, so dass 73,6 Prozent direkt eine neue Tüv-Plakette erhielten.

Sorgen macht den Prüferinnen und Prüfern jedoch eine andere Statistik: Bei immerhin 26,4 Prozent der Fahrzeuge wurden erhebliche und gefährliche Mängel festgestellt. Sie mussten umgehend repariert werden, bevor nach einer Nachprüfung die begehrte Plakette auf das hintere Kennzeichen geklebt werden konnte. Das ist zusammengefasst das Ergebnis der HU-Statistik vor Ort, die jetzt von Tüv Nord veröffentlicht wurde.

Zwei weitere Zahlen aus dieser Statistik: Der durchschnittliche Pkw, der am Standort geprüft worden sei, war 10,6 Jahre alt und hatte mehr als 99.000 Kilometer auf dem Tacho.

Tüv-Nord-weit sei die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln auf einem konstant niedrigen Niveau. Der insgesamt positive Trend ist aus Sicht der Tüv-Sachverständigen Beleg für die Wirksamkeit der unabhängigen und neutralen Hauptuntersuchung. Dadurch würden Autofahrende in regelmäßigen Zeitabständen aufgefordert, sich um den einwandfreien technischen Zustand des eigenen Fahrzeugs zu kümmern – für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden auf den Straßen.

Torsten Frücht, Leiter einer Tüv-Station vor Ort, sagt: „Wir sind mit den aktuell niedrigen Mängelquoten zufrieden. Die Sicherheit steigt von Fahrzeug- zu Fahrzeuggeneration, zudem legen die Autohersteller einen Fokus auf die Langzeitqualität. Auch Autohäuser und Werkstätten haben einen Anteil an der häufigen Mängelfreiheit. Wer sein Auto regelmäßig zu den empfohlenen Inspektionsterminen in einer guten Fachwerkstatt warten lässt, hat bei der Hauptuntersuchung weniger Mängel an seinem Fahrzeug und mehr Freude an sicherer, individueller Mobilität. Besonders freuen würde es uns aber auch, wenn der kurze Check des Fahrzeuglichts zur Routine wird“, erläutert der Experte.

Dass die Beleuchtungsanlage von Fahrenden aktuell noch oft vernachlässigt werde, zeige auch die Verteilung der Mängelgruppen. Hier liege „Licht, Elektrik“ in der Statistik erneut vorne. Und das, obwohl zumindest die Kontrolle der Beleuchtungsanlage in der Regel relativ einfach zu bewerkstelligen sei. Allerdings sei die Quote der erheblichen Mängel in diesem Bereich erneut gesunken. Daran hätten, so der Tüv Nord, auch die Hersteller mit der Entwicklung von zuverlässiger und moderner Fahrzeugtechnik ihren Anteil.

Die alljährliche Beleuchtungsaktion, die jeweils im Oktober unter anderem vom Kfz-Gewerbe und dem TÜV durchgeführt werde, diene auch dem Ziel, Beleuchtungsmängel an Fahrzeugen gerade vor der dunklen Jahreszeit zu identifizieren und gegebenenfalls zu beheben. Insgesamt ergebe sich in der TÜV-Statistik als Reihenfolge für die am häufigsten auftretenden Mängelgruppen „Licht, Elektrik, „Achsen, Räder, Reifen“, „Umweltbelastung“ und „Bremse“. Je älter die Fahrzeuge bei ihrem TÜV-Termin seien, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekämen. Die Zahlen zeigen auf: „Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 5,1 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es bereits neun Prozent. Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Fahrzeugalter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt aktuell bei den Dreijährigen bei 42,941 Kilometern und bei den fünfjährigen Fahrzeugen bei 68.977 Kilometern.“

Wer zurzeit noch mit einer braunen Plakette für 2022 unterwegs ist, sollte sich bald einen Termin beim Tüv geben lassen. Mit dem Jahreswechsel ändert sich die Farbe der Plakette von Braun auf Rosa. So ist für die Polizei farblich erkennbar, wenn der Untersuchungstermin überzogen wurde. Nach mehr als zwei Monaten sei ein Verwarngeld fällig und ab dem achten Monat kommt sogar noch ein Punkt in Flensburg hinzu.

(RP)
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