Jugendkongress in Moers Wie Schüler das demokratische Miteinander üben

Moers · Beim Moerser Jugendkongress im Gymnasium Filder Benden ging es um das Thema „Haltung wird Handlung“. 120 Jugendliche machten mit.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer bei der Begrüßung der Teilnehmer in der Aula des Gymnasiums Filder Benden.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer bei der Begrüßung der Teilnehmer in der Aula des Gymnasiums Filder Benden.

Foto: Norbert Prümen

„Haltung wird Handeln“ lautete das Motto des Moerser „Jungendkongresses zur Überwindung von Rechtsextremismus und zur Förderung von Demokratie“. Rund 120 Jugendliche verschiedener Schulen trafen sich am Donnerstag in der Aula des Moerser Gymnasiums in den Filder Benden, um sich einen Tag lang mit dem Thema „Haltung“ und seinen zahlreichen gesellschaftlichen und persönlichen Facetten zu beschäftigen. Es war der inzwischen 14. Jugendkongress dieser Art und der erste, der nach zwei Jahren Corona-Einschränkungen wieder öffentlich ausgetragen wurde.

Bürgermeister Christoph Fleischhauer erklärte den Unterschied zwischen „Haltung“ und „Meinung“ in seinem Grußwort folgendermaßen: „Selbst Menschen, die eine gleiche Haltung haben, können dennoch unterschiedlicher Meinung sein, wie man zum Beispiel in den politischen Debatten im Bundestag erleben kann. Genau das macht Demokratie aus.“

Das Kinder- und Jugendbüro der Stadt hatte die anwesenden Schülerinnen und Schüler mit einer kleinen Umfrage zu ihrer allgemeinen Demokratie-Haltung auf das sieben Stunden lange Kongress-Programm eingestimmt. Das bestand zunächst aus einem Impulsvortrag der jungen Journalistin Delia Kornelsen zur Bandbreite der heutigen Medien, deren Aufgaben und Möglichkeiten, aber auch den mit ihrer verantwortungslosen Nutzung verbundenen Gefahren. Ein zweiter Impulsvortrag von Axel Steier, dem Gründer und Sprecher des sich für die Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer einsetzenden Vereins „Mission Lifeline“ beschäftigte sich anschließend mit dem Schicksal von Flüchtlingen, deren Rettung als „Gebot der Menschlichkeit“ und dem Versagen mancher Staaten.

Beide, Delia Kornelsen und Axel Steier leiteten zu ihren jeweiligen Referaten später zwei der insgesamt fünf an diesem Nachmittag angebotenen Workshops. In den drei anderen konnten die Teilnehmer entweder mit dem Schlosstheater-Schauspieler Patrick Dollas die darstellerischen Varianten verschiedener Demonstrationsformen untersuchen, angeleitet von den beiden Künstlern Isabell Altmaier und Maurizio Onano kreative Collagen zu der Frage „Haltung – Wofür stehst du?“ anfertigen, oder mit dem Demokratie-Beauftragten der Stadt Moers, Demokrat Ramadani, ein Demokratie-Training absolvieren.

Die Veranstaltung endete am Nachmittag mit einer gegenseitigen Präsentation der Gruppenarbeiten und einer abschließenden kulinarischen Stärkung.

Der 14. Moerser Jugendkongress zur Förderung von Demokratie und Überwindung von Rechtsextremismus war eine Gemeinschaftsveranstaltung des Kinder- und Jugendbüros der Stadt Moers, der Volkshochschule Moers/Kamp-Lintfort, des Jugendkulturzentrums Bollwerk 107. und des Schlosstheaters. Er fand auch in diesem Jahr wieder mit der finanziellen Unterstützung der Volksbank Niederrhein statt.

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