Stadtfest in Moers Moerser Herbst soll Massen locken
Moers · Bis zu 50.000 Besucher erwarten die Organisatoren des Stadtfests mit verkaufsoffenem Sonntag am 2. Oktober bei gutem Wetter. In der ganzen Innenstadt gibt es Programm – einige Moers-Premieren inklusive.
Die gute Nachricht: Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die Gewerkschaft Verdi den verkaufsoffenen Sonntag am 2. Oktober in Moers noch kippt. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, sagte Michael Birr, Geschäftsführer der Moers Marketing, am Dienstag. „Wir erfüllen die Anforderungen.“ Selbst wenn Verdi noch klagen sollte, sei er guter Dinge, dass Richter zugusten von Moers entscheiden würden. In Kamp-Lintfort hatte Verdi einen für den 12. September geplanten verkaufsoffenen Sonntag durch einen Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht kurzfristig verhindert. Das Gesetz hat hohe Hürden für die Öffnung von Geschäften an Sonntagen gesetzt. Die Gewerkschaft, die der Sonntagsarbeit kritisch gegenübersteht, achtet penibel darauf, dass sich Organisatoren an die Vorgaben halten.
Den Rahmen für den verkaufsoffenen Sonntag am 2. Oktober bietet abermals das Stadtfest „Moerser Herbst“. Cheforganisator Birr rechnet mit bis zu 50.000 Besuchern – „bei schönem Wetter“. Die Moers Marketing hat ein Programm quer durch die Innenstadt von der Homberger Straße (Augustakreisel) bis zum Pumpeneck an der Neustraße vorbereitet.
Homberger Straße Sie wird zur Trödelmeile mit rund 80 Ständen. Weil der City-Trödel am 18. September verregnet war, hat die Moers Marketing die damaligen Trödler nochmals kontaktiert und ihnen kostenlose Standplätze angeboten. „Das ist bei allen sehr gut angekommen“, sagte Alicia Weidenfeld vom Organisationsteam.
Kö und Innenstadt 45 Info-, Gastro oder Verkaufsstände runden das Stadtfest ab. Das Angebot reicht von Lederwaren über Deko-Artikel bis hin zu Gewürzen. Zu ersten mal ist ein „Kartoffel-Twister“ dabei. Natürlich fehlen auch die „Klassiker“, wie Reibekuchen, nicht. Für Kinder gibt es zwei Fahrgeschäfte. Einige Geschäfte der Innenstadt tragen mit eigenen Aktionen zum Programm bei.
Marching Band Die 22-köpfige niederländische Spaßkapelle De Gresbuus kommt zum ersten Mal nach Moers. Sie streift durch die Innenstadt und sorgt für Unterhaltung.
Neustraße Dort geht es musikalisch und kulinarisch zu. Auf einer Bühne am Pumpeneck macht die Band „Livin‘ Sixties“ Musik. Es gibt Crêpes und koffeinhaltige Spezialitäten am „Kaffee-Kultbus“. Erstmals kommt außerdem die Cocktail-Ambulanz mit ihrem Rettungswagen aus Rheinberg.
Neumarkt Er ist erneut Schauplatz einer Automeile. Händler aus der Region präentieren 16 Automarken aus dem Mittelklasse-Segment. „Es wir einiges zu sehen sein“, sagte Dirk Elfgen, der das Programm auf der Bühne samt Neumarkt präsentiert. Es beginnt um 13 Uhr mit dem Shantychor der Wasserschutzpolizei Duisburg. Dann wechseln sich die Programmpunkte – Tanz, Fitness-Präsentationen, Show und Musik – im Halbstundentakt ab.
Altmarkt Dort steigt erstmals beim Stadtfest ab 17 Uhr „Mettis Chef iss wech“-Party, organisiert von örtlichen Gastronomen (Eiscafé Riva, Scoozi, Extrablatt und Dubrovnik).
Verkaufsoffener Sonntag „Wir haben eine hohe Quote von Händler, die aufmachen“, sagte Michael Birr. „Wir sind froh, dass sie das Potenzial sehen.“ Die Veranstaltung sei auch eine hervorragende Werbung für den Einzelhandel. „Leider gibt es aber einige Trittbrettfahrer, die mitmachen, ohne sich an den Kosten zu beteiligen.
„Wir müssen in Zukunft schauen, dass wir die Stadtfeste auf stabile finanzielle Füße stellen“, sagte der zum Ende des Jahres scheidende Moers-Marketing-Chef. Im Schnitt koste die Organisation eines Stadtfests 15.000 bis 20.000 Euro. Nur dank des Engagement der „treuen Sponsoren“ Modehaus Braun und Sparkasse am Niederrhein werde die Moers Marketing am Ende voraussichtlich ihre Kosten decken können, so Michael Birr am Dienstag. Ein Gewinn sei – wie immer – nicht drin. Aber viel Arbeit investieren, ohne einen Gewinn zu machen, das könne man sich auf Dauer nicht leisten. Birr: „Wir brauchen mehr Unternehmen, die sich zum Standort bekennen.“