Naturschutz in Moers BUND gegen Lichtverschmutzung

Moers/Neukirchen-Vluyn · Künstliches Licht schade Fluginsekten und anderen Tieren, sagen die Naturschützer. Deshalb sollten Laternen nachts nicht nur aus bleiben, um Energie zu sparen, sondern um einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Insekten im Licht einer Laterne (Themenbild).

Insekten im Licht einer Laterne (Themenbild).

Foto: dpa-tmn/Armin Weigel

Seit dem 1. September gelten die bundesweiten Energiesparmaßnahmen, die vorsehen, die Außenbeleuchtung zu reduzieren. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nimmt dies zum Anlass, ein auf Dauer angelegtes und umfassendes Lichtmanagement in den Städten und Gemeinden zu fordern, welches nicht nur Energie und Kosten einspart, sondern auch durch die Verringerung der sogenannten Lichtverschmutzung einen Beitrag zum Umweltschutz leistet.

Der dramatische Schwund an Insekten sei nicht allein auf Monokulturen und den Einsatz von Ackerchemie zurückzuführen, sondern darüber hinaus auch auf die Lichtverschmutzung, also die Auswirkungen künstlicher Beleuchtung auf die Umwelt: „Es verenden nicht nur unzählige Fluginsekten an Straßenlaternen, es werden auch viele andere Tier- und Pflanzenarten in Mitleidenschaft gezogen. Fledermäuse werden in ihrem Jagd- und Fortpflanzungsverhalten gestört, die Gewässerfauna reagiert besonders sensibel auf Lichtverschmutzung und Pflanzen werden anfälliger für Frost- und Hitzeschäden.“

Die in Kraft getretene gesetzliche Regelung sieht vor, nur für einige Monate die künstliche Beleuchtung zu verringern, dabei könne laut dem BUND das energiepolitisch Notwendige mit dem ökologisch Sinnvollen verknüpft und auf Dauer verankert werden. Michael Zerkübel, Sprecher der BUND-Gruppe: „Man kann nur gewinnen: Energie gespart, Geld gespart, Umwelt geschützt. Warum soll das nach ein paar Monaten enden?!“ Die BUND-Aktiven begrüßen es, „dass Städte wie Moers und Neukirchen-Vluyn schon viele Anstrengungen unternommen haben und smarte Beleuchtungskonzepte bereits seit Jahren mehr und mehr auf Weg gebracht haben. Die neue Energiesparverordnung stellt einen weiteren wichtigen Schritt dar, auch wenn dieser aus der Not heraus geboren wurde“. Wichtig sei nun, auch Gewerbe und Privathaushalte mitzunehmen. Dabei gehe es nicht darum, den Menschen das Licht wegzunehmen. Vielmehr sei durch gezielten Einsatz der heutigen technischen Möglichkeiten schon eine spürbare Verbesserung zu erzielen. Zerkübel: „Lichtquellen mit hohem Blaulichtanteil können durch wärmere ersetzt werden. Eine durchdachte Abstrahlungsgeometrie bringt das Licht punktgenau an die richtigen Stellen und schont andere Bereiche. Bewegungsmelder oder Vorrichtungen zum Herunterdimmen leisten ein Übriges.“

Man hoffe durch die notgedrungene Reduzierung der nächtlichen Beleuchtung nun auch auf eine größere Akzeptanz solcher Maßnahmen in der Bevölkerung.

Zerkübel: „Ich bin mir bewusst, dass Dunkelräume immer auch Angsträume sind. Das muss ernst genommen werden. Aber auch das Bedürfnis, mehr für die Umwelt zu tun, teilen immer mehr Menschen. Niemand will Müll in der Landschaft liegen sehen, aber Lichtverschmutzung nehmen wir wie selbstverständlich hin. Jetzt bietet sich die Chance, durch clever geplantes Licht die Zeichen auf eine energiepolitisch und ökologisch bessere Zukunft zu stellen.“

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