Kommunalwahl 2020 Wahl-Talk live und am Bildschirm

Moers · Im Vorfeld des Wahltages finden im Berufskolleg für Technik in Moers zwei Gesprächsrunden mit den Landrats- und Bürgermeisterkandidaten statt. Der Bunte Stammtisch Moers kritisiert die Einladung des AfD-Landratskandidaten.

 Der Tag der Entscheidung: Ein Wähler wirft seinen Wahlschein in die Wahlurne.

Der Tag der Entscheidung: Ein Wähler wirft seinen Wahlschein in die Wahlurne.

Foto: dpa/Bodo Schackow

Es geht um einen aktiven Beitrag zur politischen Meinungsbildung: Zur anstehenden Kommunalwahl, bei der am 13. September Stadt- und Gemeinderäte, Kreistage und Bezirksvertretungen, (Ober-)Bürgermeister und Landräte neu bestimmt werden, lädt der Initiativkreis Moers gemeinsam mit der Rheinischen Post zu zwei Live-Talkrunden mit den Kandidaten für das Landrats- und das Bürgermeisteramt in Moers ein.

Wie berichtet, stellen sich am 18. August zunächst die Landratskandidaten vor. Zum Rennen um den Chefsessel im Weseler Kreishaus treten Ingo Brohl (CDU), Peter Paic (SPD), Petra Schmidt-Niersmann (Grüne), Sascha H. Wagner (Linke), Timo Schmitz (FDP) und Renatus Rieger (AfD) an.

Bei der Talkrunde mit den Bürgermeister-Kandidaten der Stadt Moers eine Woche später, am 25. August, werden dann der amtierende Bürgermeister Christoph Fleischhauer (CDU), Landtagsabgeordneter Ibrahim Yetim (SPD), Claus Peter Küster (Grafschafter), Diana Finkele (unterstützt von den Grünen), Dino Maas (FDP) sowie Torsten Gerlach und Markus Helmich als parteilose Kandidaten auf der Bühne stehen und ihre Argumente austauschen.

Auf das Podium eingeladen wurden – mit der Bitte um rechtzeitige Rückmeldung – alle von den Wahlausschüssen offiziell bestätigten Kandidaten. Fristgerecht zugesagt haben alle oben Genannten – bis auf Renatus Rieger.

Der Bunte Stammtisch Moers kritisiert die Einladung des AfD-Mannes und appelliert an alle übrigen Kandidaten, die Teilnahme an der Talk-Runde abzusagen. „Wir können uns vorstellen, wie die Veranstalter des Initiativkreises Moers zu dieser Entscheidung gekommen sind, sind aber dennoch der Auffassung, dass diese Entscheidung falsch ist!“, heißt es in einer nicht namentlich unterzeichneten Pressemitteilung der überparteilichen Gruppe.

Und weiter heißt es in der Erklärung: Eine Diskussion, die im demokratischen Spektrum stattfinden soll, könne nicht mit Vertretern der AfD, und insbesondere nicht mit dem Landratskandidaten der AfD Kreis Wesel, geführt werden. Auf diese Weise, sagt der Bunte Stammtisch, werde auch anderen Veranstaltern demokratischer Diskussionsrunden vermittelt, die zum größten Teil rechtsextremen Positionen der AfD hätten die Legitimation, dass darüber diskutiert werden sollte.

SPD-Bürgermeisterkandidat und Landtagsabgeordneter Ibrahim Yetim sieht das anders. „Zu solch einer Veranstaltung, die von der unabhängigen Presse mit organisiert wird, müssen einfach alle Kandidaten, die zur Wahl stehen, eingeladen werden“, sagt er. „Aufgabe der Vertreter der demokratischen Parteien ist es, in solch öffentlichen Diskussionen zu zeigen, was es bedeutet, wenn AfD-Leute da sind, und dem etwas entgegen zu setzen.“ Ähnlich sieht das auch Ingo Brohl, Landratskandidat der Christdemokraten: „Zum demokratischen Wettstreit gehört es nun einmal dazu, diejenigen, die außerhalb dieses Wettstreits punkten wollen, zu stellen und inhaltlich wie argumentativ zu entlarven.“

Haben Sie Fragen an die Landratskandidaten?  Dann schreiben Sie uns (am besten) eine Mail mit den Themen, die Ihnen unter den Nägeln brennen. Die Antworten liefern die Landratskandidaten dann bei der Podiumsdiskussion am 18. August im Berufskolleg. Schicken Sie Ihre Mail mit den Fragen an redaktion.moers@rheinische-post.de. Die Fragen, die aus Zeitgründen während der Veranstaltung nicht gestellt werden  können, werden von den Kandidaten anschließend auf schriftlichem Weg beantwortet.

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